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## Ist die Freigabe von Cannabis für Jugendliche gefährlich?
Martin Huber (CSU) schreibt am 19. Oktober bei Twitter: „Die
Bundesregierung gefährdet mit der Freigabe von #Cannabis Jugendliche, die
ohne Konsequenzen konsumieren dürfen. Die #Ampel schafft Anreize für
Einsteiger und riskiert, dass Millionen Menschen in weitere
Drogen-Abhängigkeiten geraten!“
## Richtig ist:
Laut einem Forschungsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung von 2020 hat jeder zehnte Jugendliche in Deutschland schon mal
gekifft. Damit ist die Zahl doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor. Allein
diese Entwicklung stellt die Präventivwirkung des bisherigen Verbots in
Frage. Eine Prohibition trägt nicht zum allgemeinen Gesundheitsschutz
Jugendlicher bei. Im Gegenteil: Eine mangelnde Aufklärung und die fehlende
Qualitätskontrolle illegaler Waren bergen hohe Gesundheitsrisiken.
Damit die Legalisierung in einem guten Sinne gelingen kann, sollten aber
einige Eckpunkte des öffentlich gewordenen Papiers zur Freigabe von
Cannabis überdacht werden. Zum einen erscheint eine bisher angedachte
THC-Gehalt-Grenze nicht sinnvoll, weil sie nur schwer zu kontrollieren ist
und vermutlich zu weiteren Käufen auf dem Schwarzmarkt anregt.
Zum anderen ist die bisherige Altersgrenze mit 18 Jahren zu gering. Mehrere
Studien haben ergeben, dass sich Cannabis negativ auf die kognitive
Entwicklung von Menschen bis 25 Jahre auswirkt. Doch die Behauptung, dass
die Regierung riskiere, Millionen Menschen in eine Drogenabhängigkeit zu
überführen, greift zu kurz.
Jakob Guttenbacher
22 Oct 2022
## AUTOREN
Jakob Guttenbacher
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