| # taz.de -- Wo der Specht klopft | |
| > In einer Heidelandschaft bei Dresden kämpfen Waldbesetzer*innen | |
| > gegen den Kiessandabbau | |
| Bild: Material für die Bauindustrie: der Kiessandtagebau Laußnitz 1 liegt neb… | |
| Text und Fotos Jannis Große | |
| Fünf bis zehn Meter hoch hängen die Baumhäuser über dem Boden. Mit dicken | |
| Seilen aus Polypropylen zwischen Kiefern eingebunden, schwingen sie im Wind | |
| hin und her. Der lichte Waldboden des Kiefernwalds ist von Heidekraut | |
| bewachsen, man hört das Klopfen eines Spechts und den Wind durch die | |
| Baumwipfel rauschen. | |
| „[1][Heibo]“ nennt sich die Besetzung nordöstlich von Dresden, die den in | |
| einer Heidelandschaft gelegenen Kiefernwald gegen die Rodungspläne eines | |
| Kieswerks verteidigen will. 121 Hektar Waldfläche sollen dem | |
| Kiessandtagebau in einem ersten Schritt zum Opfer fallen, weitere 135 | |
| Hektar sind geplant. Zwar haben sich die Betreiber des Kieswerks zu einer | |
| anschließenden Renaturierung verpflichtet, doch die Besetzer*innen | |
| fürchten irreparable Schäden an den benachbarten Mooren, die durch den | |
| Kiessandabbau trocken fallen könnten. Außerdem lasse sich der Verlust des | |
| gewachsenen Waldbodens so schnell nicht wieder ausgleichen. | |
| Nach dem [2][Ende der Waldbesetzung „Moni“ in Sachsen-Anhalt] gegen die | |
| Autobahn A 14 ist „Heibo“ die letzte verbliebene Waldbesetzung im Osten | |
| Deutschlands. Die Aktivist*innen, die sich zu ihrem eigenen Schutz | |
| Waldnamen wie „Fichte“ gegeben haben, sehen ihren Kampf ganz grundsätzlich | |
| auch als einen Kampf gegen das naturzerstörerische kapitalistische System, | |
| zu dem auch die Bauindustrie gehöre. Mit ersten Räumungsversuchen wird | |
| schon in den nächsten Wochen gerechnet. | |
| 29 Oct 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://heibo.noblogs.org/warum/ | |
| [2] /!5867190&SuchRahmen=Print | |
| ## AUTOREN | |
| Jannis Große | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA |