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# taz.de -- Bündnis für den Frieden
> DGB, Verdi und Friedenskoordination rufen zum Antikriegstag zu Demos auf
Von Jonas Wagner
Der diesjährige Antikriegstag am heutigen Donnerstag steht, wenig
überraschend, im Zeichen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. So
warnt etwa der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einem Aufruf mit dem
Titel „Für den Frieden! Gegen einen neuen Rüstungswettlauf!“ vor „einer
weiteren Militarisierung der Debatte“. Zwar sei es notwendig, offen und
breit über Antworten auf den russischen Angriff auf die Ukraine zu
diskutieren. Allerdings habe sich die Debatte „immer stärker auf den
Einsatz militärischer Mittel der Friedenssicherung verengt“, kritisiert der
Gewerkschaftsbund. Deshalb rufen der DGB-Kreisverband Tempelhof-Schöneberg
und der Verdi-Landesbezirk Berlin zu einer Kundgebung am Abend vor dem
Denkmal „Neue Wache“ Unter den Linden auf.
Auch die Friedenskoordination Berlin, die alljährlich den Ostermarsch
organisiert, hat für Donnerstag eine Demonstration angemeldet. Erstmals sei
ein Fahrradkorso geplant, sagt Sprecherin Jutta Kausch auf taz-Anfrage.
Dieser startet am Verteidigungsministerium am Reichpietschufer und endet
nach mehreren Zwischenkundgebungen an der Neuen Wache bei der
Gewerkschaftsveranstaltung.
Die Friedenskoordination kritisiert das geplante
100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr und die Absicht der
Bundesregierung, künftig mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
in den Verteidigungshaushalt zu stecken. Mit Blick auf den Krieg in der
Ukraine solle die Bundesregierung „deeskalierend wirken und aufhören, die
Sanktionen gegen Russland zu unterstützen“, erklärt Kausch. „Wir als
Friedensbewegung sind gegen Waffenlieferungen, weil wir denken, dass das
den Krieg nur verlängert und die Ukraine weiter zerstört.“ Sie fordern
Verhandlungen.
Auf der Demo soll auch ein Autor der „Nachdenkseiten“ sprechen, einem Blog,
der in den vergangenen Jahren durch die Nähe zu Verschwörungstheorien und
Coronaleugner:innen aufgefallen ist. Berührungsängste habe sie nicht,
die Friedenskoordination arbeite mit einigen Menschen der „Nachdenkseiten“
gut zusammen, sagt Kausch: Auf dem Blog gebe es noch kontroverse
Diskussionen, während Leitmedien sehr einseitig über den Krieg in der
Ukraine berichteten.
Die Friedenskoordination handelt sich damit Kritik ein: So hatten syrische
und ukrainische Aktivist:innen in diesem Jahr erstmals zu einem
„Alternativen Ostermarsch“ aufgerufen. Sie kritisierten, der Aufruf des
traditionellen Ostermarsches erwähne die russische Aggression und das Recht
der Ukraine, sich zu verteidigen, mit keinem Wort.
1 Sep 2022
## AUTOREN
Jonas Wagner
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