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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn es mal einfach gar nichts zu retten gibt
Das grüne Kajak ist unseres. Zwei Mitarbeiter lassen das Plastikboot zu
Wasser, legen Polster in die Vertiefungen zum Sitzen und stellen eine
schwarze Mülltonne in die Mitte. Beim Einsteigen schaukelt es. „Ist halt
Wasser drunter“, sagt der eine Mann in Shorts und dem weißen Shirt von
„Paddel-Meier“. Dann gibt er uns zwei Müllgreifer in die Hände. Wir sind
hier, um die Natur zu retten!
Der Bootsverleih unterstützt die Initiative Green Kayak. Eine dänische NGO
verleiht kostenlos Kajaks. Dafür fischen die Paddler:innen nach Müll.
Und das mit Erfolg: Alles fände sich irgendwann wieder, sagt eine
Mitarbeiterin an der Anmeldung. Einmal sei ein Boot gekentert, ein Mann
habe seinen Schuh verloren. Der Croc verschwand in der Dove-Elbe, einem
Nebenarm der Elbe im Südosten Hamburgs. „Unsere Müllsammler haben ihn zwei
Wochen später gefunden.“
Das wollen wir auch. Also los: vorbei an Enten und Sonnenblumenfeldern, mit
kurzer Rast am Brombeerstrauch am Ufer. Bald paddeln wir mehr oder weniger
im Gleichtakt, spähen unter Äste, die ins Wasser ragen, fahren nah an
Seitenarme heran und schauen im Gewirr der Seerosen genau hin. Doch die
Tonne bleibt leer. Der Fluss muss nicht gerettet werden. Andrea Maestro
13 Aug 2022
## AUTOREN
Andrea Maestro
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