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## Haben Festival-Besucher:innen in Berlin ein Erdbeben ausgelöst?
Vergangenen Freitag wurden der Seite erdbebennews.de von mehreren
Nutzer:innen Erschütterungen in der Nähe des Tempelhofer Felds gemeldet.
Verschiedene Zeitungen, wie etwa die „Welt“, titelten, dass die
Besucher:innen des Rockfestivals „Tempelhof Sounds“ ein Erdbeben
ausgelöst hätten.
## Richtig ist:
Umliegende Messstationen verzeichneten gegen 21 Uhr tatsächlich Ausschläge,
als die britische Band Florence and the Machine ihren Hit „Dog Days Are
Over“ sang. Bei „One, two, three, go“ fingen die Fans kollektiv an zu
springen. „Ein Erdbeben im wissenschaftlichen Sinne war das nicht, eher
handelte es sich um Erschütterungen“, sagt der Seismologe Marco Bohnhoff
vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. „Ein Erdbeben entsteht, wenn
sich zwei Gesteinsblöcke ruckartig gegeneinander verschieben.“
Die Erschütterungen, die durch das Hüpfen der Konzertbesucher:innen
ausgelöst wurden, entsprachen einem Wert von 1,4 auf der Richter-Skala, ein
richtiges Erdbeben spüre man allerdings erst ab einer Stärke von etwa 2,
sagt Bohnhoff.
Dass die Schwingungen trotzdem wahrnehmbar waren, liege am Zusammenspiel
verschiedener Faktoren. „Zum einen standen die Fans auf einer Betonplatte –
dem Rollfeld des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof.“ Eine Wiese hätte
die Stöße einfach geschluckt. „Zum anderen sprangen die
Konzertbesucher:innen alle gleichzeitig. Das taten sie anscheinend in
genau der richtigen Frequenz, um Gebäude in minimale Schwingung zu
versetzen“, vermutet Bohnhoff.
Denis Pscheidl
18 Jun 2022
## AUTOREN
Denis Pscheidl
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