# taz.de -- Studium mit elementaren Problemen | |
> Hamburg möchte aus der Ukraine geflüchteten Studierenden das Weitermachen | |
> ermöglichen – auch denen aus anderen Staaten | |
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat auch dort Studierende aus | |
anderen Ländern in die Flucht getrieben. Viele sind nach Deutschland | |
gekommen, 450 nach Angaben der Innenbehörde bisher allein nach Hamburg. | |
Anders als Studierende mit ukrainischer Staatsangehörigkeit haben solche | |
aus Drittstaaten in Deutschland keine generelle Aufenthaltserlaubnis. | |
Hamburgs Innen- und Wissenschaftsbehörde haben sich darauf verständigt, | |
ihnen dennoch eine Möglichkeit zu geben, ihr Studium fortzusetzen. Wie die | |
Wissenschaftsbehörde mitteilte, setze sich der rot-grüne Senat zudem auf | |
Bundesebene dafür ein, dass solche Studierende auch bundesweit eine | |
Aufenthaltserlaubnis erhalten könnten. | |
Nach Angaben der Innenbehörde wurden beim Amt für Migration bis Ende der | |
vergangenen Woche für 450 Menschen aus 30 verschiedenen Herkunftsländern | |
sogenannte Fiktionsbescheinigungen ausgestellt. Damit erhalten sie Anspruch | |
auf Sozialleistungen und können arbeiten. Gültig ist die Bescheinigung | |
sechs Monate lang; so lange haben die Betroffenen Zeit, die Voraussetzungen | |
für die Fortsetzungen ihres Studiums zu erfüllen, etwa die Sicherung ihres | |
Lebensunterhaltes und der Nachweis über einen Studienplatz. | |
Die Universität Hamburg (UHH) bietet sogenannte Fachklassen an, in denen | |
sich internationale Studierende erst einmal orientieren können und | |
Unterstützung erhalten, etwa bei der Anerkennung der Zeugnisse oder beim | |
Spracherwerb. Zum aktuellen Sommersemester habe es 614 Anmeldungen für das | |
Programm gegeben, so Jana Hesse vom Koordinationszentrum #UHHhilft. „Von | |
denen waren 200 mit Ukraine-Bezug. Und davon wiederum waren 75 Personen | |
ukrainische Staatsbürger und 125 Personen internationale Studierende aus | |
der Ukraine mit anderen Herkunftsländern.“ | |
Anders als andere internationale Studierende, die sich im Heimatland auf | |
ein Auslandsstudium vorbereiten könnten, seien Geflüchtete vor „viel | |
elementarere Probleme gestellt“, sagte Hesse. Vor diesem Hintergrund sehe | |
sie eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit: „Die Erwartungen, dass | |
die Voraussetzung für eine Studienaufnahme in einem halben Jahr erfüllt | |
sind, sind schwierig.“ (dpa) | |
7 Jun 2022 | |
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