# taz.de -- Vonovia erhöht Miete | |
> Deutschlands größte Immobilienfirma hält angesichts der hohen Inflation | |
> Mieterhöhungen für nötig. Mieterbund hält Vonovia für unsozial und | |
> spekulativ | |
Millionen deutscher Mieter müssen sich auf stark steigende Wohnkosten | |
einstellen: Deutschlands größter Vermieter, der DAX-Konzern Vonovia, will | |
angesichts der hohen Inflationsraten seine Mieten deutlich erhöhen. „Wenn | |
die Inflation dauerhaft bei 4 Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig | |
jährlich dementsprechend ansteigen“, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch | |
dem Handelsblatt. „Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den | |
Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen.“ Ansonsten würden viele | |
Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Der Bochumer | |
Immobilienriese besitzt rund 565.000 Wohnungen, überwiegend in Deutschland. | |
Vonovia erhöhte die Mieten für seine Wohnungen laut Zeitungsbericht in den | |
ersten drei Monaten dieses Jahres bereits im Durchschnitt auf 7,40 Euro pro | |
Quadratmeter – das waren 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das | |
Onlineportal Immoscout24 rechnet demnach für die kommenden zwölf Monate | |
angesichts anhaltend hoher Teuerungsraten mit Mietsteigerungen von 6 bis 7 | |
Prozent. | |
Der Deutsche Mieterbund (DMB) übte scharfe Kritik an der angekündigten | |
Mieterhöhung. „Dass Mieterinnen und Mieter für den eingebrochenen | |
Aktienkurs von Vonovia und höhere Zinsen am Kapitalmarkt herhalten müssen, | |
zeigt, dass die Geschäftsmodelle börsennotierter Wohnungskonzerne unsozial | |
und spekulativ sind“, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten. | |
Vonovia hatte im Pandemiejahr 2021 rund 1,7 Milliarden Euro Gewinn erzielt | |
und mit 1,66 Euro pro Aktie die höchste Dividende der | |
Unternehmensgeschichte ausgezahlt. Vonovia übernahm zudem für rund 19 | |
Milliarden Euro den bis dahin zweitgrößten börsennotierten | |
Immobilienkonzern, die Deutsche Wohnen. | |
„Spätestens jetzt zeigt sich, dass die blumigen Ankündigungen der | |
Vonovia-Spitze im Zuge der Übernahme der Deutsche Wohnen, wonach die | |
Bestandsmieten um nicht mehr als 1 Prozent pro Jahr steigen sollen, nichts | |
als Makulatur sind“, kritisierte Siebenkotten. „Am Ende zahlen alles die | |
Mieterinnen und Mieter, das ist das Geschäftsmodell von Vonovia und Co“, | |
kritisierte Siebenkotten. | |
(epd, afp) | |
2 Jun 2022 | |
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