# taz.de -- rezensionen: Gewürdigter Coco | |
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Bild: Various Artists: „Brasil Novo“ (Musica Macondo) | |
Der Sertão, das trockene und arme Hinterland im Nordosten Brasiliens, ist | |
ein Landstrich voller Mythen. Auch die Volksmusik Brasiliens wurde von der | |
Region entscheidend beeinflusst. Von hier stammen Rhythmen wie Baião und | |
Forró – und der weniger bekannte Coco, auch Samba de Coco genannt. Typisch | |
für den Coco ist das rhythmische „Aufstampfen“ mit Holzsandalen, was den | |
von Pífano-Flöten, Pandeiros und tiefen Trommeln getragene | |
Call-and-Response-Songs eine besondere perkussive Note verleiht. Der im 19. | |
Jahrhundert entstandene Tanz-/Musikstil Coco war lange gesellschaftlich | |
verpönt, seine Interpret:innen lebten oft in Armut. DJ Tahira, Kenner | |
der afro-indigen geprägten Musik Brasiliens, hat sich nun zusammen mit | |
seinem Londoner Kollegen Tim Garcia der Aufgabe angenommen, den Coco zu | |
würdigen: mit der Compilation „Brasil Novo“ und acht mit Bedacht | |
ausgesuchten und sparsam instrumentierten Titeln. (ole) | |
14 May 2022 | |
## AUTOREN | |
Ole Schulz | |
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