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# taz.de -- das portrait: Sermin Riedelsoll Bremens Polizei und Feuerwehr bewac…
Bild: Genießt in Bremen über Parteigrenzen hinweg Vertrauen: Sermin RiedelFot…
Als designierte Bremer Polizei- und Feuerwehrbeauftragte wird sich Sermin
Riedel künftig mit Beschwerden von Bürger*innen und Beamt*innen
auseinandersetzen müssen. Das klingt so weit sehr gewöhnlich. Nur war das
mit den Beschwerden zuletzt heikel: Ihr neuer Posten wurde auch deshalb
geschaffen, weil im vorigen Jahr in der Bremer Feuerwehr Fälle von
Rassismus und Sexismus bekannt wurden. Am vorigen Mittwoch schlug die
rot-grün-rote Koalition deshalb die 40-Jährige für den neuen Posten vor.
Riedel scheint dafür geeignet.
Die 40-Jährige genießt dafür die Unterstützung über Parteigrenzen hinweg.
Das liegt auch daran, dass sie in der Bremer Verwaltung kein
unbeschriebenes Blatt ist. Nach ihrem zweiten Staatsexamen arbeitete sie
2009 für die Innenbehörde im Bereich Glücksspiel. „Damals gab es noch eine
strittige Rechtslage insbesondere im Bereich der Sportwetten. Ich habe
dabei geholfen, die behördlichen Aufsichtsaufgaben auszugestalten und die
Fälle juristisch zu begleiten“, sagt Riedel. Auch in ihrem späteren
Werdegang baute Riedel immer wieder etwas Neues mit auf. So etablierte sie
bei der Umstrukturierung des Stadtamtes ab 2011 ein zentralisiertes
Justiziariat, zusammen mit ihrem damaligen Vorgesetzten. Ab 2016 half sie
bei der Neugründung des Ordnungsamtes und übernahm im Anschluss die
Leitung.
Seit 2020 ist sie die Leiterin des Migrationsamtes. Nach eigenen Aussagen
ist sie dort schon häufiger mit anonymen Beschwerden über die eigene
Behörde konfrontiert gewesen. Eine Problemlage, die Riedel auch in ihrem
neuen Amt erwarten könnte: Feuerwehrleute berichteten 2020 von extremem
Mobbing, rassistischen und sexistischen Vorfällen. Vorgesetzte sollen sich
am Mobbing beteiligt und Beschwerden ignoriert haben.
Sie habe bei ihren bisherigen Aufgaben die Erfahrung gemacht, dass hinter
anonymen Beschwerden immer eine Sorge steht. „Es geht mir darum, das ich
grundsätzlich unvoreingenommen bin. Man muss sich immer fragen, was ist
passiert und warum ist es passiert.“ Zu den konkreten Vorfällen möchte sich
Riedel noch nicht äußern. Sie führt aber die Leitlinien ihrer Arbeit aus:
„Ich möchte Vertrauen aufbauen, sodass aus der Anonymität herausgetreten
werden kann und man sich gemeinsam fragt, was besser laufen könnte.“
Voraussichtlich wird die Bremer Bürgerschaft am 26. Januar über Riedels
Bewerbung abstimmen. Lukas Scharfenberger
14 Jan 2022
## AUTOREN
Lukas Scharfenberger
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