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# taz.de -- Ameisen mit Approbation
Den fünf Schülern war wohl langweilig, als sie zu Beginn der Pandemie in
Panama mit einer Steinschleuder auf Ameisenbäume schossen. So langweilig,
dass sie über längere Zeit auch die Einschusslöcher in den Stämmen
beobachteten – und zufällig eine wissenschaftliche Entdeckung machten.
Schon nach 24 Stunden hatten tatsächlich Ameisen die Wunden in der Rinde
verschlossen. Zwar ist die Symbiose zwischen Bäumen der Gattung Cecropia
und den Azteca-Ameisen bekannt – die hohle Pflanze bietet den Insekten
Wohnraum und Nahrung; im Gegenzug halten die Ameisen lästige Parasiten
fern.
Die nun [1][im Journal of Hymenoptera Research veröffentlichte] neue
Erkenntnis ist aber, dass zum Service der Ameisen auch das aktive
Verarzten von Wunden gehört. „Manchmal hat das Rumspielen mit einer Zwille
positive Auswirkungen“, sagt der junge Erstautor Alex Wcislo. Unter
Anleitung machten die Jungs weitere Löcher in die Stämme – und zeigten,
dass der Schaden nach 2,5 Stunden meist schon zur Hälfte und nach einem Tag
komplett behoben ist. Die rasche Fürsorge dient wohl auch dem Schutz der
Ameisenbrut in den Stämmen. Evolutionär könnte sie auf die häufigen Besuche
von Faultieren zurückzuführen sein. Ihre scharfen Krallen dürften öfter
Ursache von Baumverletzungen sein als die Schießwut lockdowngenervter
Teenager. (atm)
8 Jan 2022
## LINKS
[1] https://jhr.pensoft.net/article/75855/
## AUTOREN
Andrew Müller
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