# taz.de -- taz🐾sachen: Möblierte Melancholie | |
Homeoffice geht weiter, yeah! Wer im taz-Kosmos daheim eine Kaffeemaschine | |
und überhaupt einen Haushalt hat, der kann dem einiges abgewinnen. Die | |
Zoomkonferenzen lassen sich auch beim Wäscheaufhängen verfolgen, Telefonate | |
mit Autorinnen kann man via Kopfhörer mit zu Aldi nehmen, und niemanden | |
stört es, wenn man beim Textredigat laute Balkanmucke hört. Zwischendurch, | |
warum nicht, erledigt man private Telefonate, wenn der Korrespondent seine | |
Reportage ohnehin zuverlässig zu spät liefert. | |
Weitere Pluspunkte: Das Fahrrad hat einen Platten? Egal. Man hat mal wieder | |
seine Handschuhe verlegt, aber draußen hat es minus 2 Grad? Egal. Kein Bock | |
auf teures BVG-Ticket und Omikron-Spreadingparty in der U-Bahn? Egal. Wie | |
heißt es so schön: Zu Hause ist es doch am Schönsten. | |
Tja, aber es ist dann auch doch sehr still, wenn der Balkansound aus ist. | |
Eine Kantine gibt es auch nicht, also muss man selber kochen, und bei Aldi | |
war die Schlange so lang. Niemand, mit dem man auf eine Zigarette auf dem | |
Balkon über die ewigen Verspätungen des Korrespondenten lästern könnte. | |
Überhaupt Absprachen: Nix kriegt man mit, wenn man sich nicht auf den | |
Gängen der Redaktion herumtreibt. Und irgendwann ist dann auch mal gut mit | |
dem Kaffee. Was wohl die Kolleginnen gerade machen … Ganz schön einsam, | |
wenn die nicht ans Telefon gehen. Dabei will man sich doch noch mal über | |
die Titelei austauschen, fragen, ob die Leserin das so verstehen wird. Und | |
jetzt mal ganz ehrlich: Ist Wäscheaufhängen so viel besser als einen | |
Fahrradreifen aufpumpen? sny | |
7 Jan 2022 | |
## AUTOREN | |
Sunny Riedel | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |