# taz.de -- Neue Heimat für Lachse | |
Der Klimawandel ändert alles. Er zerstört und verschiebt die Lebensräume | |
vieler Tiere und Pflanzen. Aber in manchen Fällen schafft er auch neue. So | |
entstehen durch das Abtauen der Gletscher in Kanada und Alaska Flüsse, in | |
denen sich der pazifische Lachs künftig tummeln kann. Laut einer in Nature | |
Communications erschienenen Studie könnten sich dortige Eismassen bis zum | |
Jahr 2100 in etwa 6.000 Kilometer Fließgewässer verwandeln – von denen | |
wiederum fast ein Drittel als Laichgebiete für Lachse taugen. Normalerweise | |
kehren die kräftigen Schwimmer zwar immer an den Ort ihrer Geburt zurück, | |
um sich fortzupflanzen, erklären Kara Pitman von der kanadischen Simon | |
Fraser University und ihre Koautor:innen. Jedoch gebe es immer auch einen | |
gewissen Prozentsatz „streunender“ Exemplare, die neue Habitate | |
erschließen. | |
Dass der menschengemachte Klimawandel im Kleinen auch „gute Seiten“ hat, | |
ist natürlich kein Grund zur Entwarnung. Der Naturschutz wird sich aber | |
zunehmend auf die bereits begonnene Dynamik ökologischer Prozesse | |
einstellen müssen – und zum Beispiel auch vorausschauend Lebensräume | |
bewahren, die heute noch gar nicht existieren. (atm) | |
11 Dec 2021 | |
## AUTOREN | |
Andrew Müller | |
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