# taz.de -- Hauke Heekerenkommt von der FU Berlin nach Hamburg | |
Bild: Soll die Exzellenz der Uni Hamburg aufrechterhalten: Hauke HeekerenFoto: … | |
Wenn sich Hauke Heekeren erholen möchte, geht er abseits des | |
Universitätsalltags gern in der Natur joggen oder spazieren. Mit seinem | |
Hund, wie er erzählt. Auch Saxofon spiele er gern. Doch ab März kommenden | |
Jahres werde dafür sicherlich nicht mehr so oft Zeit sein wie bisher, so | |
seine Befürchtung. | |
Denn dann bekommt die Universität Hamburg einen neuen Präsidenten, und er | |
soll es werden: Hauke Heekeren. Damit folgt er auf Dieter Lenzen, dessen | |
zweite Amtszeit Ende Februar vorbei sein wird. Zunächst hatte der | |
Akademische Senat Heekeren gewählt, der Hochschulrat bestätigte die | |
Entscheidung. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Nun steht noch die | |
Berufung durch den Hamburger Senat aus. Dessen Zustimmung gilt aber als | |
Formsache. | |
Wie schon Vorgänger Lenzen kommt Heekeren von der Freien Universität Berlin | |
nach Hamburg. Seit 2009 hat er dort eine Professur mit dem Schwerpunkt | |
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft inne, als | |
Vizepräsident ist er seit 2018 zudem für Studium und Lehre zuständig. | |
## Kritik an der neuen Personalie kommt aus der Studierendenschaft | |
Über die Zukunft seiner neuen Universität hat sich Heekeren bereits | |
Gedanken gemacht. Er möchte dort einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit | |
und Wissenschaftskommunikation legen, sagt er. „Die Universität Hamburg hat | |
sich schon sichtbar als Universität der Nachhaltigkeit positioniert und wir | |
müssen jetzt noch besser erklären, was wir damit meinen.“ Dazu müsse die | |
Universität Nachhaltigkeit und Klimaschutz zunächst selbst konsequent | |
umsetzen, zum Beispiel mit einem konkreten Klimaschutzplan. Außerdem werde | |
sie sich der Forschung, Lehre und dem Wissensaustausch in diesem Bereich | |
widmen, um damit zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft | |
beizutragen. | |
Kritik zur neuen Personalie kommt aus der Studierendenschaft – auch wenn | |
sich die in erster Linie gar nicht gegen den Kandidaten, sondern vor allem | |
gegen das Auswahlverfahren richtet: Eine Findungskommission verständigt | |
sich auf Kriterien und führt im Anschluss die Bewerbungsgespräche, um dem | |
Akademischen Senat einen Kandidaten oder eine Kandidatin zur Wahl | |
vorzuschlagen. | |
Armin Günther, studentischer Vertreter von Campus-Grün im Akademischen | |
Senat, befürchtet, dass der neue Präsident schon durch diesen Aufbau des | |
Verfahrens die Interessen einer bestimmten Mitgliedergruppe vertritt. „Die | |
Findungskommission ist ähnlich zusammengesetzt wie auch schon der | |
Akademische Senat, also mehrheitlich aus Professor:innen“, kritisiert er. | |
Diese hätten eine klare Vorstellung, was ihnen wichtig sei. „Allein in den | |
Rückfragen war erkennbar, dass ihr Fokus eher auf der Reputation des | |
Kandidaten und seiner Erfahrung im Umgang mit Exzellenzanträgen und | |
Exzellenzwissenschaft liegt.“ Studentische Themen wie die prekären | |
Beschäftigungsverhältnisse seien dagegen deutlich unterrepräsentiert. | |
Tatsächlich will Heekeren den Exzellenzantrag weiter erfolgreich umsetzen. | |
Es sei neben Nachhaltigkeit einer von fünf Schwerpunkten für seine | |
Amtszeit. Zudem will er die Uni mehr der Gesellschaft öffnen und stärker | |
internationalisieren. Auch die Frage der Hochschulfinanzierung sei von | |
besonderer Bedeutung. | |
In den nächsten Monaten wolle er aber zunächst mit vielen | |
Hochschulmitgliedern aus den verschiedenen Fachrichtungen und Statusgruppen | |
ins Gespräch kommen, um seinen neuen Arbeitsplatz besser kennenzulernen. | |
Tjade Brinkmann | |
18 Nov 2021 | |
## AUTOREN | |
Tjade Brinkmann | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |