# taz.de -- taz🐾sachen: Die hallenden Hallen der taz | |
Wie ein Kind das Laufen lernt stolpert dieser Tage der gemeine tazler vom | |
digitalen Homeoffice ins analoge Leben zurück. Das Anrollen der nächsten | |
Coronawelle erreicht das Bewusstsein mit der Verspätung eines ICE bei | |
Sturmwarnung zwischen Hilden und Immigrath: Erheblich verzögert, wenn | |
überhaupt. Also füllen sich die Räumlichkeiten der Berliner taz-Zentrale | |
mit immer mehr Leuten, angelockt vom donnerstäglichen Frühstück aufs Haus, | |
aber auch dem Wunsch, den Kolleg*innen mal wieder in Ganzkörperformat zu | |
begegnen. So viele tazler*innen sind es mittlerweile, dass die | |
Titelkonferenz am Mittwoch schon wieder in Präsenz im zwischenzeitlich arg | |
verstaubten Konferenzraum stattfinden konnte. Nur eine Mitarbeiterin war | |
über Kamera zugeschaltet, der Rest saß sich – abständlich – gegenüber. … | |
plötzlich war da dieses Gefühl von awkwardness. In den vergangenen Monaten | |
haben wir gern darüber gejammert, wie eintönig es ist, immer nur auf den | |
Bildschirm zu starren, wie deprimierend, keine menschliche Nähe, keine | |
Schwätzchen in der Küche, keine gemeinsame Zigaretten auf dem Balkon zu | |
teilen. Und jetzt? Kein unbeobachtetes Candy Crush spielen mehr auf dem | |
Handy. Die eigene Stimme nicht mehr gedämpft durchs Laptopmikrofon, sondern | |
laut und hallig, irgendwie unpassend. Die Gesichter der Kolleg*innen, sie | |
waren plötzlich überall verteilt, nicht mehr praktisch versammelt auf einem | |
Screen. Ausgeliefert ohne die „Video stoppen“-Funktion bei Zoom entschieden | |
wir uns halbbewusst dafür, einfach in die Kamera zu starren. (taz) | |
22 Oct 2021 | |
## AUTOREN | |
Sunny Riedel | |
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