# taz.de -- heute in bremen: „Das entwickelt sich dann spontan“ | |
Interview Pia Tönnissen | |
taz: Frau Kolkowski, wie genau kann ich mir den neuen inklusiven | |
Jugendtreff vorstellen? | |
Jana Kolkowski: Wir wollen das Ganze recht offen gestalten. Deshalb gibt es | |
kein festes Programm, sondern gemeinsam wird überlegt, was man machen | |
möchte: zum Beispiel kochen, etwas Kreatives gestalten, rausgehen, | |
picknicken, Musik hören oder spielen und toben. Das entwickelt sich dann | |
spontan. Genügend Equipment ist jedenfalls da und mit großer Wiese und | |
Strandabschnitt bei der Überseekirche, wo der Jugendtreff stattfindet, gibt | |
es genügend Möglichkeiten, gemeinsam Zeit zu verbringen. Das Angebot | |
richtet sich dabei an Jugendliche und Kinder ab elf Jahren. | |
Was soll der inklusive Jugendtreff bewirken? | |
Auf jeden Fall soll der Jugendtreff für mehr Inklusion und Offenheit | |
sorgen. In der Überseestadt gibt es auch noch nicht so viele Angebote, die | |
dafür eine Möglichkeit bieten. Im besten Fall wird der neue Jugendtreff ein | |
niedrigschwelliges Angebot, in dem Jugendliche ankommen können. Wir starten | |
mit sechs Terminen und hoffen, dass wir den Jugendtreff im nächsten Jahr | |
fortführen können und er fest etabliert wird. | |
Das klingt wie bei jedem anderen Jugendtreff. Wie kommt die Inklusion dazu? | |
Ich denke, dass Inklusion dadurch gefördert wird, dass die Jugendlichen mit | |
und ohne Beeinträchtigung angesprochen werden, an einem gemeinsamen | |
Jugendtreff teilzunehmen. Alle dürfen teilnehmen, niemand wird | |
ausgeschlossen. Das können wir zum einen durch eine qualifizierte | |
Kursleitung, die Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit und ohne | |
Beeinträchtigung hat, garantieren. Zum anderen sind die Räume so gestaltet, | |
dass sie für jeden zugänglich sind und jeder die Möglichkeit hat | |
mitzumachen. | |
Wie entstand die Idee, den Jugendtreff in der Überseestadt zu gründen? | |
Der Bedarf in diesem Stadtteil war da: Wir sind vielfach von Familien und | |
Pädagogen aus den Stadtteilen Walle und Gröpelingen angesprochen worden, ob | |
wir nicht einen Jugendtreff anbieten können. Von der Kirche und anderen | |
Institutionen gibt es mittlerweile ein offeneres Denken, was solche | |
Inklusionsangebote betrifft. Die Überseekirche war da sehr offen und fand | |
die Idee gut. Aber auch als Standort für den Jugendtreff ist sie geeignet: | |
Dadurch gibt es die Möglichkeit, etwas draußen und drinnen zu machen. | |
24 Sep 2021 | |
## AUTOREN | |
Pia Tönnissen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |