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# taz.de -- heute in bremen: „Wir verbrauchen alle viel zu viel“
Interview Mahé Crüsemann
taz: Frau Khanaqa-Kükelhahn, warum sollte ich meine alten Sachen upcyceln
und mir nicht einfach etwas Schickes, Neues kaufen?
Saher Khanaqa-Kükelhahn: Wir verbrauchen viel zu viel. Bis ein T-Shirt
hergestellt ist, werden Unmengen an Wasser verbraucht, schon für die
Gewinnung von der Baumwolle. Es ist eine ökologische Katastrophe, etwas
wegzuschmeißen
Was hat Upcycling mit Integration zu tun?
Viele Teilnehmer:innen waren lange auf der Flucht. Bei uns versuchen
wir ihnen natürlich die Sprache beizubringen, aber auch sogenannte Soft
Skills. Wir entwickeln unsere Projekte nicht einfach so aus unseren Köpfen
heraus, sondern aus dem, was die Teilnehmer:innen auch selber
vorschlagen. Sie haben oft selber jahrelang ihre Kleidung upgecycelt. Mit
dem Projekt machen wir also etwas Wertvolles aus Altem. Und dabei lernt man
auch Deutsch.
Wie das?
Es ist ja kein Beschäftigungsprojekt, bei dem die Menschen sich alleine
beschäftigen. Es ist eine Möglichkeit sich auszutauschen und der ganze
Stadtteil ist mit dabei. Man näht zusammen, man spricht Deutsch, man
tauscht sich aus.
Und wenn ich gar nicht nähen kann?
Wir haben Schneider:innen und Designer:innen im neuen Laden, die
werden auch Kurse geben. Der Laden ist wunderschön gestaltet, man kann
Kaffee trinken und dort die Zeit verbringen. Nachmittags können die
Teilnehmer:innen in offenen Werkstätten arbeiten. Während der Nähkurse
oder in der Werkstatt kommt man dann hoffentlich ins Gespräch. Und das
Ganze ist kostenlos, weil wir vom Europäischen Sozialfond (ESF) finanziert
werden. Und es geht ja auch darum, aus Altem etwas Neues zu gestalten, da
wollen wir, dass sich das jede:r leisten kann.
Kann man denn alles upcyceln?
Auf jeden Fall. Wir haben verschiedene Techniken, mit denen man auch aus
den ältesten T-Shirts noch etwas Tolles machen kann. Wir schneiden etwa
Streifen und machen daraus wirklich sehr modische Teppiche. Wir haben es
hingekriegt, eine richtige Mode aus den Sachen zu machen. Und es sind ja
alles Unikate, die wir herstellen, das ist schon etwas Besonderes.
5 Jun 2021
## AUTOREN
Mahé Crüsemann
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