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# taz.de -- heute in bremen: „Gibt es dann noch genug Personal?“
Interview Mahé Crüsemann
taz: Herr Tebje, wie kann Reden den Gastronom:innen in Bremen jetzt
noch helfen?
Ingo Tebje: Wir möchten in die Zukunftsdiskussion einsteigen und schauen,
was dieses Jahr funktionieren kann. Da werfen wir auch einen Blick auf die
Situation 2020. Einige Maßnahmen haben da durchaus geholfen.
Was waren das für Maßnahmen?
Zu Beginn der Pandemie hat der Bremer Senat die Gastronom:innen noch
vor dem Bund finanziell unterstützt. Schon letztes Jahr haben wir uns um
mehr Freiflächen für Veranstalter:innen bemüht. In Zeiten der Pandemie
ist die Öffnung von Außengastronomie der wichtigste Schritt. Jetzt planen
wir, vermehrt Außenveranstaltungen in den Blick zu nehmen, also etwa
Open-Air-Konzerte. Gemeinsam mit dem Bremer Gastroverband haben wir
außerdem die Bremer Gast-App entwickelt, die die Kontaktverfolgung
einfacher macht.
Wie schlimm ist es denn gerade für die Bremer Gastronom:innen?
Finanziell sieht es für die allermeisten sehr finster aus. Und ich kann den
Frust und Ärger voll und ganz verstehen. Das Wasser steht der gesamten
Branche bis zum Hals.
Nun sind ja durch die Bundesnotbremse sehr konkrete Inzidenz-Grenzwerte
festgelegt. Wie kann man damit umgehen bei der Suche nach einem
langfristigen Ausblick?
Wir hatten gehofft, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt weiter wären bei der
Senkung der Inzidenzen und konkreten Öffnungsschritte. Das war ja auch die
Kritik vom Gastroverband, der ein Modellprojekt für Bremen fordert. Aber ab
einer Inzidenz von unter 100 darf man die Außengastronomie wieder öffnen,
da setzen wir an.
Aber um diesen Grenzwert von 100 kommt man auch in Bremen nicht drumrum,
oder?
Ich bezweifle, dass es wünschenswert wäre, bei einer Inzidenz über 1.00 die
Gastronomie zu öffnen. Am Beispiel anderer Modellprojekte wie etwa in
Rostock sehen wir, dass die Inzidenzen dort trotz Tests und Maßnahmen stark
gestiegen sind. Wir müssen uns etwas anderes überlegen.
Wie kann es denn hier anders laufen?
Wir sind in einer anderen Lage als letzten Sommer. Wir brauchen den
Lockdown, um die Zahlen runterzubringen, wir sind aber auch schon einen
Schritt weiter mit den Impfungen. Wenn man das bedenkt, dann muss
irgendwann Außengastronomie auch wieder möglich sein.
Worüber werden Sie morgen diskutieren?
Es wird viel über die Selbstständigen in der Branche gesprochen, natürlich
auch zu Recht. Aber wir möchten auch festangestellte Beschäftigte und die
Gewerkschaft zu Wort kommen lassen. Manchmal ist die Lage der Beschäftigten
etwas unter den Tisch gefallen, scheint mir. Wie ist deren Situation? Wie
sieht es aus, wenn die Öffnungen kommen, gibt es dann überhaupt noch genug
Personal? Wir möchten gemeinsam gucken, welche Rahmenbedingungen es
braucht, um schnell möglichst viel wieder öffnen zu können.
29 Apr 2021
## AUTOREN
Mahé Crüsemann
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