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# taz.de -- Philipp Osten im Gespräch: Impfen war immer umstritten
> Von Pocken über Masern zu Corona: Der Medizinhistoriker Philipp Osten im
> Gespräch mit Jan Feddersen über Impfungen und Seuchen in der Geschichte.
Bild: Philipp Osten kennt sich bestens mit der Geschichte des Impfens aus
Von [1][SHOWMIK KHAN]
„Einen Medizinhistoriker zerrt man hinter dem Ofen hervor und fragt ihn:
Wie ist denn das mit den Seuchen ihr kennt euch doch damit aus.“ zitiert
Dr. Osten und beginnt das Gespräch mit [2][Jan Feddersen]. Anhand einer
Moulage, eines präzisen medizinischen Wachsmodells, erläutert Dr. Philipp
Osten die Pockenkrankheit, die den Beginn der Impfgeschichte darstellt.
Impfen kann nicht ausschließlich als Segen gewertet werden, wenn man sich
ihren historischen Verlauf ansieht, der mit viel Risiko und Experimenten
behaftet ist. Anfänglich, mit archaischen Methoden, wurde das Sekret aus
den Menschenpocken als Impfung genutzt. Der Nachteil dabei war die enorme
Sterblichkeitsrate der Geimpften. Ein Wechsel auf die Rinderpocken, als
Impfstoff führte daraufhin zu einer verbesserten Immunität und ersten
Fortschritten in der Impfgeschichte.
Das [3][Impfen] entstand zu Zeiten der Not und musste trotz Risiko
weiterentwickelt werden. Zu Beginn der Impfungen waren die hygienischen
Zustände katastrophal, die dazu führten, dass andere Krankheiten sich
verbreiten konnten. Die Impfungen gegen Polio zeigten deutliche Erfolge zur
gesellschaftlichen Immunisierung. Es wurde ein Polioerreger ohne
Lähmungserscheinung verabreicht, um einen tödlichen Krankheitsverlauf zu
verhindern.
Die Zuschauerfragen fokussieren sich auf den Aspekt der Impfschäden, zu dem
Dr. Osten klare Stellung bezieht, da das RKI (Robert-Koch-Institut)
Impfschäden streng kontrolliert. Zusätzlich betont er, dass der Staat für
Impfschäden haftet. Jan Feddersen fragt Philipp Osten offen, ob er dazu
bereit wäre sich einer Corona-Impfung zu unterziehen. „Aufjedenfall lass
ich mich impfen!“ erwidert Osten äußert aber dabei den Wunsch, dass er
einen Impfstoff bevorzugen würden, der eine weitere Infektion verhindert.
Ob der neue [4][mRNA Wirkstoff] eine Zukunftsperspektive sei, um künftige
Krankheit zu bekämpfen, darüber kann der Historiker keine Auskunft geben,
doch kann er sich die durchaus vorstellen, da diese Art von Wirkstoff auf
den Erreger zugeschnitten sei.
Der Kampf zwischen Pandemien und Menschheit stellt nicht nur in der
Geschichte, sondern auch heute die Gesellschaft vor und alten
Herausforderungen mit den Fragen, was hat man aus historischen Seuchen
gelernt und was lernen wir aus dieser. Dabei drückt dieser Vergleich mit
historischen Krankheiten den Wunsch auf [5][ein mögliches Ende] der
aktuellen Pandemie aus.
Krankheiten bzw. Pandemien zeigen sich rückblickend als gesellschaftlicher
Spiegel, so wie die Moderne durch die Pest angestoßen wurde. Was Corona
über uns sagen wird, lässt sich heute noch nicht beurteilen.
[6][Philipp Osten], Jahrgang 1970, ist Direktor des Instituts für
Geschichte und Ethik der Medizin und des Medizinhistorischen Museums am
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo für dieses Jahr eine
Corona-Ausstellung in Vorbereitung ist.
Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über
[7][[email protected]].
26 Jan 2021
## LINKS
[1] /!a73836/
[2] /Jan-Feddersen/!a76/
[3] /Probleme-mit-den-Impfstoffen/!5746597&s=Impf/
[4] /Impfstoffe-gegen-Covid-19/!5747721&s=mrna/
[5] /Viola-Priesemann-zu-Coronamutationen/!5750088&s=corona/
[6] /Medizinprofessor-ueber-Impfgeschichte/!5740840/
[7] /[email protected]
## AUTOREN
Showmik Khan
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