Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Back to the Club
> EinProjekt will die Veranstaltungsbranche wiederbeleben. Mit einem
> flexiblen Konzept sollen Konzerte online und auch offline möglich sein
Von Alina Fischer
Bremens Veranstaltungsbranche kommt wieder in Fahrt. Im temporären Club100
gibt es ab sofort Konzerte, Lesungen und andere Events – zu Beginn per
Stream auf den heimischen Computer und bald auch wieder live vor Ort, so
hoffen die Veranstalter*innen. Das Besondere: Der Veranstaltungsort soll
solidarisch nutzbar sein, alle Bremer*innen der Branche sollen dort
veranstalten können.
„Eigentlich ist die Branche de facto tot“, sagt Gero Stubbe, der das
Projekt gemeinsam mit Olli Brock leitet. Beide arbeiten in
Konzertagenturen, Brock ist zudem Betreiber der Konzert-Location Pier 2.
Dort ist der Club100 bis Ende Mai beheimatet. Beide machen deutlich, dass
der Klub keine endgültige Rettung für all die Veranstalter*innen,
Künstler*innen und Tontechniker*innen ist, die seit zehn Monaten nicht
arbeiten können. Trotzdem sind sie „sehr, sehr froh“, dass überhaupt wied…
etwas möglich ist.
Finanziert wird das Projekt durch ein 2,8 Millionen schweres
Veranstaltungsförderprogramm der Stadt. Davon fließen allein 1,1 Millionen
in den Club100. Damit sei die Struktur gedeckt. Veranstalter*innen müssen
zum Beispiel weder für Technik noch für Miete zahlen. Wirtschaftssenatorin
Kristina Vogt (Die Linke) betont die Stärke und Bedeutung dieses
Wirtschaftszweiges. Damit es auch nachgelagerte Gewerke der Branche wie zum
Beispiel Caterer nach der Pandemie noch gebe, seien Projekte wie dieses so
wichtig. Bremen sei das erste und einzige Bundesland, das so etwas fördert.
Sie hoffe, dass sich andere Länder ein Beispiel daran nehmen.
Jetzt steht erst mal ein Programm aus 40 Veranstaltungen, ausgewählt von
einer Jury. Rund 20 Bremer Veranstalter*innen, Klubs und Kollektive sind
daran beteiligt. Neben Acts wie Botticelli Baby, die man laut Brock sonst
vielleicht durch Zufall auf dem Festival entdecke, werden auch größere Acts
wie Olli Schulz und Madsen zu sehen sein. Und die Bremer Rapcrew Erotik Toy
Records feiert im Mai ein Album Release.
Sven Rolfes vom Projektbüro 38vierzig hat das Hygienekonzept entwickelt,
das vom Gesundheitsamt abgesegnet ist. Bis zu 521 Menschen könnten
theoretisch live im Klub dabei sein. Per Vier-Stufen-Plan wird für jede
Veranstaltung kurz vorher ermittelt, ob diese nur per Stream oder live vor
Ort stattfinden darf – und wie viele Besucher*innen erlaubt sind. Schon
gekaufte Live-Tickets können zurückgegeben werden, sollte die Veranstaltung
wegen erhöhter Inzidenzzahl ausfallen.
Das Live-Streaming übernimmt die Sendefähig GmbH. Geschäftsführer Christian
Tipke sieht das Projekt als Herausforderung an, sich neue digitale Konzepte
zu überlegen, Online-„Meet and Greets“ zum Beispiel. Zum Stream können si…
Leute in unbegrenzter Zahl zuschalten. Die Ticketpreise liegen dann bei
rund der Hälfte des regulären Preises.
15 Jan 2021
## AUTOREN
Alina Fischer
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.