# taz.de -- das detail: Schweigeminute, die | |
Bild: Union Berlin und Eintracht Frankfurt trauern um Maradona | |
Schweigeminuten zu Geisterspielzeiten muten vielleicht kurios an. An diesem | |
Wochenende wurde Diego Maradonas gedacht, der zwar nie in der Bundesliga | |
gekickt hatte, aber doch auch den hiesigen Fußball mehr geprägt hat als so | |
mancher verstorbene frühere Vereinsschatzmeister, für den sonst diese | |
Ehrung angesetzt wird. | |
Als ein vermutlich rechtsextremer Fan beim Länderspiel Deutschland – | |
Argentinien die Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags auf die | |
Synagoge von Halle störte, war das befreiende „Halt die Fresse“ eines | |
Zuschauers die angemessene Form, die Würde des Augenblicks zu wahren. | |
Hanau, Halle, Maradona. Momente, die ein trauerndes Innehalten erfordern, | |
gibt es leider ständig. So gut es ist, dass der Fußball da nicht | |
abseitsstehen will, so wichtig ist es, dass es ums Trauern geht, nicht ums | |
Ritual. Der FC St. Pauli ist nun ohne Trauerflor aufgelaufen. Nicht weil | |
man Maradona nicht geschätzt hätte, sondern weil „Trauerflor oder | |
Schweigeminute eine starke Symbolik haben, die Leuten aus dem Verein oder | |
dem nahen Umfeld vorbehalten sind“, wie St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich | |
sagte. (mak) | |
30 Nov 2020 | |
## AUTOREN | |
Martin Krauss | |
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