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# taz.de -- das portrait: Den Eishockeyprofi Janik Möserhat Corona weggecheckt
Bild: Janik Möser muss vorerst pausieren Foto: City-Press GmbH/Grizzlys Wolfsb…
Er konnte kaum laufen, da lief er schon übers Eis. Bald danach trieb Janik
Möser einen Puck vor sich her. Mittlerweile ist der 25-jährige Mannheimer
Profi in der Deutschen Eishockeyliga. Doch in der eine Woche vor
Weihnachten beginnenden Saison wird er zunächst zum Zuschauen verdammt
sein. Denn nach einer Corona-Infektion bekam er eine Herzmuskelentzündung.
Den Sommer über hat Möser mit seiner neuen Mannschaft trainiert, den
Grizzlys Wolfsburg. Das Team habe „hart geackert“, sagt der Abwehrspieler,
auch wenn es im Sommer eher entspannt zugehe und man nach dem Training am
Morgen oft den Nachmittag frei habe. Er sei jedoch immer auf Distanz
bedacht gewesen. Möser wollte seine Mitmenschen nicht gefährden. „Um mich
ging es da weniger“, sagt er. Da er das Gegenteil der Risikogruppe
darstellt – jung, sportlich, keine Vorerkrankungen –, hätte er nie gedacht,
dass es ihn am Ende „so hart“ treffen würde.
Ende Oktober wurde Möser positiv auf Covid-19 getestet. Das Virus äußerte
sich nur mit „leichten Kopfschmerzen und ein bisschen Schnupfen“. Doch vor
dem geplanten Wiedereinstieg ins Training diagnostizierten die Ärzte eine
Herzmuskelentzündung – fast sicher eine Folge der Corona-Infektion. Für den
jungen Sportler ist das eine Warnung: Sie zeige, dass das Virus unabhängig
von Fitness und Risikogruppe gravierende Schäden anrichten kann.
Obwohl er sich körperlich gut fühlt, darf Möser kein Eishockey spielen,
mindestens bis zur nächsten Kontrolle im Januar. Dabei wollte er schnell
Teil der Mannschaft werden und ihr auf dem Eis helfen. „Von der Tribüne aus
kann ich das nicht“, sagt er. Trotzdem will er die Saison an der Seite des
Teams verbringen. Am Samstag bekam er im Magenta Sport Cup eine
2:3-Niederlage seiner Grizzlys nach Overtime gegen die Düsseldorfer EG zu
sehen.
Möser tut jetzt alles, um „Herz und Körper zu schonen und bis Januar wieder
fit zu sein“, sagt er. „Hoffentlich wird jeder, der meine Story liest,
merken, dass man das Virus nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“
Lissy Malethan
30 Nov 2020
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Lissy Malethan
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