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# taz.de -- corona in bremen: „Normalerweise machen wir das live“
Interview Luna Groß García
taz: Herr Bläske, warum gibt es online Publikumsgespräche?
Stefan Bläske: Wir sind gerne im Austausch mit unserem Publikum und wollen
wissen, was die Zuschauer*innen über unsere Produktionen denken.
Normalerweise machen wir das live, aber aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen
findet das nun online statt. Das wurde eigentlich schon letzten Monat
entschieden, aber nun müssen wir eh schließen und alles online machen.
Bedeutet das, die Gespräche finden weiterhin statt, wenn das Theater nun
schließt?
Genau. Wir haben natürlich darüber diskutiert, waren aber alle der Meinung,
dass es schön wäre, wie angekündigt, jeden Dienstag um 18 Uhr ein Gespräch
mit dem Publikum zu veranstalten und so den Austausch aufrecht zu erhalten.
Wird der Fokus auf bereits aufgeführten Stücken liegen oder auf denen, die
jetzt abgesagt werden mussten?
Es ist erst einmal als klassisches Publikumsgespräch gedacht, also liegt
der Fokus auf bereits aufgeführten Stücken. Die Menschen, die diese
Aufführungen besucht haben und beim Ticket-Bestellen ihre E-Mail hinterlegt
haben, bekommen eine Einladung zu den Gesprächen. Mit dem neuen
Teil-Lockdown kann es aber auch sein, dass wir das Format nach ein paar
Wochen erweitern und dann nicht mehr nur über die bereits gespielten Stücke
reden, sondern zu offeneren Gesprächen übergehen. Dort würde es dann um die
Dinge gehen, die das Publikum schon immer über das Theater wissen wollte.
Über was genau sprechen Sie denn sonst?
Wir als Dramaturgie hoffen natürlich auch, dass man über die Inhalte
sprechen kann, die in den Stücken verhandelt werden. Wenn es bei „Trüffel
Trüffel Trüffel“ zum Beispiel um Klassenzugehörigkeit und Fragen von Arm
und Reich, Schein und Sein geht, oder bei „düsterer spatz am meer / hybrid
(america)“ um Kapitalismus und den amerikanischen „way of life“, dann
hoffen wir, uns über diese Themen mit dem Publikum austauschen zu können.
Zugleich sind diese Publikumsgespräche auch dazu da, sich offen über die
Theaterinszenierung auszutauschen. Da werden Fragen gestellt wie: Warum
habt ihr das Stück so inszeniert und nicht anders? Es ist immer eine
Mischung aus Form und Inhalt.
Werden die Gespräche dann auch überwiegend von der Dramaturgie geführt oder
gibt es auch Schauspieler, die zu Wort kommen?
Es gibt in der Regel immer eine Person aus der Dramaturgie, die das
Gespräch betreut. Dann gibt es aber immer noch andere
Gesprächspartner*innen. Entweder Regisseur*in oder Schauspieler*innen, im
Idealfall beides. Ob wir noch weitere Personen dazu laden steht noch nicht
fest, aber es kann sein, dass wir bei einem Stück über Depressionen zum
Beispiel eine*n Psycholog*in einladen.
Werden bei diesen Gesprächen alle Sparten bedacht?
Ja, wir wechseln uns ab, Tanztheater, Schauspiel und Musiktheater.
Ab sofort jeden Dienstag, 18 Uhr, Anmeldung via e-Mail
[email protected]
3 Nov 2020
## AUTOREN
Luna Groß García
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