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# taz.de -- Trans* Schüler brauchen Schutz
> Nach taz-Berichten über Mobbing eines Trans*Jungen an der evangelikalen
> Freien Evangelischen Bekenntnisschule haken die Grünen beim Senat nach
Von Luna Groß García
Die grüne Bürgerschaftsfraktion fragt die Bildungssenatorin nach dem Umgang
mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen im Land Bremen. Als
Auslöser benennt die Anfrage den Fall eines Trans*Jungen, der sich an der
FEBB (Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen) im Jahr 2015 geoutet
hatte und daraufhin „massiven psychischen Misshandlungen seitens der
Lehrer*innen, der Schüler*innen und der Schulleitung“ ausgesetzt gewesen
sei. Den Fall publik gemacht hatte der „Christopher Street Day“-Verein.
Die taz, der Dokumente dieses systematischen Mobbings vorliegen, hatte
darüber Anfang September berichtet. Die Schule bestreitet die Vorwürfe. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Misshandlung von
Schutzbefohlenen. Die Anfrage soll nun für Klarheit über die momentanen
Zustände an den allgemeinbildenden Schulen Bremens sorgen. Auch wird nach
Möglichkeiten der Intervention oder Sanktionen in vergleichbaren Fällen
nicht zuletzt an Privatschulen gefragt.
Laut Kai Wargalla, Sprecherin für Queer in der Grünen-Fraktion, geht es vor
allem darum, eine Übersicht über die Probleme zu bekommen, um dann Lösungen
zu finden. „Schulen sollten Schutzräume sein, in denen Schüler*innen sich
akzeptiert und verstanden fühlen, vor allem wenn es zu Hause an dieser
Akzeptanz mangelt“, so Wargalla. Die Schule sei „der richtige Ort, um die
Offenheit zu lernen, die der Gesellschaft teilweise fehlt“.
Es gelte, weiteren Mobbing-Fällen vorzubeugen und betroffene Jugendliche zu
unterstützen. Dafür sollten nach ihrer Einschätzung unter anderem Stellen
vor Ort geschaffen werden, an die sie sich wenden können.
Themen wie die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sollten zudem in den
Unterricht eingebunden werden, um Schüler*innen aufzuklären. So würden
queere Schüler*innen nicht ständig in die Not geraten, sich selbst erklären
zu müssen. Außerdem müssten Lehrkräfte mehr sensibilisiert werden. Deswegen
regt Wargalla an, zunehmend Fortbildungen zur Frage geschlechtlicher und
sexueller Identität anzubieten.
Momentan sei es allerdings unklar, wie viele Lehrer*innen aktuell an
bereits bestehenden Angeboten teilnehmen. Weitere Fragen über
Schutzkonzepte und Kontrollen sind ebenfalls noch offen.
Das ist bereits das zweite parlamentarische Nachspiel des Falls an der
FEBB: Angestoßen durch die Berichterstattung der taz hatte
Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) auf eine mündliche Anfrage der
SPD-Fraktion hin fürs Frühjahr eine Handreichung zum Thema angekündigt und
sich hinter den gemobbten Schüler gestellt.
29 Oct 2020
## AUTOREN
Luna Groß García
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