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# taz.de -- Schülerpraktikantin Marie Linden fragt sich, wie lange der Schulal…
Als Schülerin der 11. Klasse der Freien Waldorfschule Kreuzberg war für
mich in den letzten Wochen, was Schule anbelangt, eigentlich alles fast so
wie immer. Aber wird es auch so weitergehen?
Nach den Sommerferien ist meine Schule wieder in einen fast normalen
Regelbetrieb eingestiegen. Klar gab es ein paar Änderungen: Es fand kein
klassenübergreifender Unterricht mehr statt, außerdem gelten die
allgemeinen Hygienemaßnahmen und eine Maskenpflicht auf den Gängen. Aber
abgesehen davon hat sich für mich nicht viel verändert.
Trotzdem begleitet uns die ganze Zeit so ein ungewisses Gefühl. Gerade
jetzt, wo die Fallzahlen in den Herbstferien noch mal so rapide gestiegen
sind, fragen wir uns ständig, wie lange die Schulen überhaupt noch geöffnet
bleiben können, und falls sie wieder geschlossen werden: Wie wird das dann
aussehen?
Momentan habe ich keine Angst, mich mit dem Coronavirus anzustecken. Auch
wenn es natürlich immer passieren kann, dass sich jemand aus meiner Klasse
infiziert und die Lage irgendwie schwer zu überblicken ist, halte ich das
Risiko für relativ gering. Mehr Sorgen bereitet mir eine erneute Schließung
der Schulen. Wenn ich an den Lockdown im Frühjahr zurückdenke, weiß ich
noch, wie schwer es war, den anstehenden Stoff von zu Hause aus zu lernen.
Vor allem war es schwierig, immer auf dem Laufenden zu bleiben, welcher
Lehrer jetzt welche Aufgaben gestellt hatte, da kein Onlineunterricht über
Zoom stattfand und die Lehrer sich alle unterschiedlicher Kanäle für die
Versendung ihrer Aufgabenstellungen bedient haben. So hat einer etwa eine
Mail an alle Schüler geschickt, während ein anderer nur einen Dropboxlink
an einen einzelnen Schüler gesendet hat, der diesen dann weiterleiten
sollte.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass das Lernen noch weniger nachhaltig war
als sonst. Dadurch, dass ich alleine zu Hause gesessen habe, hatte ich
weniger Möglichkeiten, mich mit anderen Schülern auszutauschen und Fragen
zu stellen; das Unterrichtsgespräch hat einfach gefehlt. Auch sich komplett
alleine zu organisieren, muss man erst mal lernen.
Wenn die Schulen nun noch mal geschlossen werden sollten, habe ich
eigentlich jetzt noch viel mehr Fragen. Was nimmt das für einen Einfluss
auf meine Klausuren, und vor allem, wie sieht es mit den MSA-Prüfungen aus,
die dieses Jahr anstehen?
Ein Lichtblick ist vielleicht, dass meine Schule jetzt eine Lernplattform
eingerichtet hat, worüber zukünftig der Onlineunterricht laufen soll, falls
dies nötig wird. Dennoch hoffe ich, dass die Schulen geöffnet bleiben
können und Schüler weiter wie gewohnt ihren Alltag leben können.
27 Oct 2020
## AUTOREN
Marie Linden
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