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# taz.de -- Party für Sitztänzer
> Beim Reeperbahn-Festival sind dieses Jahr alle Klubs bestuhlt
Bunte Lichter, Musik, eine Diskokugel, eine Bar samt Kronleuchter, dicht
gedrängte Menschen. Mehr braucht es normalerweise nicht, um im Bahnhof
Pauli eine Party zu feiern. Aber während einer Pandemie gibt es kein
normal. Trotzdem erobern sich Künstler*innen beim Hamburger
Reeperbahn-Festival schrittweise ihre Bühnen zurück. Denn das beginnt trotz
Corona am kommenden Mittwoch.
Aber „vieles wird anders“, sagt Pressesprecher Frehn Hawel. Alle Klubs
werden bestuhlt, so dürfen in den Bahnhof Pauli gerade mal 35 Menschen.
Zwischen Veranstaltungsbesucher*innen und Passant*innen werde es
Absperrungen geben, um das Ansteckungsrisiko klein zu halten, und nur am
eigenen Platz dürfen die Gäste die Maske abnehmen. Nach jeder Veranstaltung
werden die Räume geleert, gelüftet und desinfiziert.
Deswegen gibt es auch weniger Konzerte als in den letzten Jahren. Trotzdem
seien die Musiker*innen dankbar, wieder spielen zu können.
Insgesamt sind etwa 120 Events an diversen Orten geplant, die auch online
verfolgt werden können. Die Stühle in den Klubs schaffen eine völlig neue
Atmosphäre, sagt Hawel. „Man kann sich sicher sein, dass die Musikwelt auf
uns schauen wird.“ Das Festival setzt ein Zeichen. Auch andere
Veranstalter*innen müssen einen Weg finden, wie man Kultur zurück auf die
Bühnen bringt. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien (SPD), sagt:
„Das diesjährige Reeperbahn-Festival sendet ein unüberhörbares und
wichtiges Signal in die gesamte Musikszene, dass und wie Klubkultur auch
unter Corona möglich ist.“
Das Line-up bietet einen Mix aus Newcomer*innen und etablierten
Künstler*innen verschiedener Genres. Mit dabei sind Akua Naru, Tom Gregory
und Tina Dico. Im Gegensatz zu anderen Festivals klappt es auch mit der
Geschlechtergerechtigkeit ganz gut. In den letzten Jahren waren etwa 40
Prozent der Künstler*innen weiblich. Bis 2022 soll es paritätisch sein.
Deborah Kircheis
12 Sep 2020
## AUTOREN
Deborah Kircheis
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