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# taz.de -- Prostitution wieder erlaubt
> Ab September ist Sexarbeit in Hamburg wieder legal. Damit folgen die
> Nordländer einer gemeinsamen Linie
Von Yevgeniya Shcherbakova
Hamburg hat sich durchgerungen: Nach monatelangen Protesten von
Sexarbeiter*innen und Bordellbetreiber*innen ist Prostitution ab dem 15.
September wieder erlaubt – unter strengen Auflagen.
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) erklärte auf einer
Pressekonferenz die Bedingungen: Zu diesen gehören das Führen einer
Kontaktliste sowie Terminvereinbarungen per Telefon oder Mail im Sinne der
Coronaschutzmaßnahmen. „Prostitutionsveranstaltungen oder Prostitution in
Fahrzeugen sind aber weiterhin unzulässig“, sagte Leonhard.
Diese gemeinsame Entscheidung der Nordländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen
und Schleswig-Holstein wurde laut der Hamburger Sozialsenatorin auch aus
Sorge vor Abwanderung getroffen.
In Niedersachsen hatte ein Bordellbetreiber gegen die Schließung geklagt.
Er argumentierte mit der Ungleichberechtigung von Prostitutionsstätten im
Vergleich zu anderen körpernahen, erlaubten Dienstleistungen. Das
Oberverwaltungsgericht in Niedersachsen gab ihm recht und setzte Ende
August die von der Landesregierung angeordnete Schließung von Bordellen und
ähnlichen Einrichtungen außer Vollzug.
In der vergangenen Woche gab es eine ähnliche Entscheidung in
Sachsen-Anhalt und am Dienstag in Nordrhein-Westfalen. In Bremen stehe
ebenfalls eine Entscheidung an, sagte Leonhard. Auch Sexarbeiter*innen und
Bordellbetreiber*innen in Hamburg hatten einen Eilantrag beim
Verwaltungsgericht eingereicht. „Durch diesen Beschluss entfällt die
Grundlage für eine Klage“, sagte die Sozialsenatorin.
„Die Entscheidung ist klug“, sagte Stephanie Klee vom Bundesverband für
sexuelle Dienstleistungen. Man habe monatelang dafür gekämpft. Die Länder
wüssten wahrscheinlich, dass sie die Verfahren ohnehin verloren hätten.
9 Sep 2020
## AUTOREN
Yevgeniya Shcherbakova
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