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# taz.de -- corona in bremen: „Es fehlte ein bisschen der Druck“
Interview Dana Ehlert
taz: Herr Fuchs, in diesem Jahr sind viele Ausbildungsplätze in Bremer
Handwerksbetrieben noch unbesetzt. Wie viele sind das?
Thomas Fuchs: Es gibt keine Stelle, der sämtliche freie Ausbildungsplätze
gemeldet werden. Die Handwerkskammer trägt die Zahlen der unterschriebenen
Ausbildungsverträge in die Lehrlingsrolle ein und dies sind im Moment – im
Vergleich zum Vorjahr – über 30 Prozent weniger.
Was sind die Gründe dafür?
Das hängt von der Coronasituation ab. Die Schule war geschlossen, die
Berufsorientierung findet nicht im bisherigen Umfang statt,
Ausbildungsmessen fallen aus ... Insofern fehlte ein bisschen der Druck,
dass sich die Schulabgänger bewerben. Viele Jugendliche haben den
Schulausfall eher als Freizeit empfunden.
Bei welchem Beruf sind die sinkenden Bewerberzahlen besonders spürbar?
Besonders deutlich wird es bei dem Beruf des KFZ-Mechanikers. Bundesweit
ist es bei den Jungen der beliebteste Ausbildungsberuf des Handwerks. Etwa
60 neue Ausbildungsplätze gibt es pro Ausbildungsjahr im Bremer Handwerk.
Nur etwas mehr als die Hälfte davon sind bis jetzt besetzt. Es ist ein
deutliches Signal, wenn auch hier weniger Bewerbungen eingehen.
Wie sehen denn die Initiativen aus, um mehr Jugendliche für die Branche zu
begeistern?
Seit Jahren wirbt das Handwerk mit seiner Imagekampagne. Viele Handwerker
berichten in Schulen oder bei Ausbildungsmessen von ihrer Arbeit, das
Bildungszentrum Handwerk führt Berufsorientierungen durch ... In diesem
Jahr war aber vieles coronabedingt nicht möglich.
Wie wichtig ist der Nachwuchs für die Zukunft der Branche?
Das Handwerk braucht Nachwuchs. Wenn sich die Auftragslage in den kommenden
Monaten bessert, werden sich die Aufträge ansammeln. Deshalb sind die
Chancen im Handwerk weiterhin ausgezeichnet. Jugendliche, die etwas
erreichen wollen, haben hervorragende Möglichkeiten: Gerade jetzt – wo
viele Ausbildungsplätze noch frei sind – haben sie quasi die freie Auswahl
und wer sich anstrengt, hat in den nächsten Jahren gute Chancen seinen
eigenen Betrieb zu führen. In den kommenden Jahren stehen etwa 200 Betriebe
aus Altersgründen zur Übernahme an.
9 Jun 2020
## AUTOREN
Dana Ehlert
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