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# taz.de -- corona in bremen: „Besonders den Seebären merkte man esan“
Interview Dana Ehlert
taz: Frau Kück, waren die Eisbärenbabys gestresst als der Zoo in
Bremerhaven wieder für Besucher geöffnet wurde?
Heike Kück: Nein, überhaupt nicht. Es konnte keine Verhaltensänderung
festgestellt werden. Die Eisbären könnten sich in den Backstagebereich
zurückziehen, aber diese Möglichkeit haben sie nicht genutzt. Sie waren
sehr neugierig und ganz entspannt.
Wie haben die anderen Tiere die Besucherpause verkraftet?
Besonders den Seebären merkte man es an. Sie sind es gewohnt, dass die
Besucher mit ihnen spielen, zum Beispiel an den Unterwasserscheiben – oder
sie werfen ihr Spielzeug zu den Besuchern. Um das auszugleichen, haben die
Pfleger das Training mit ihnen intensiviert.
Die Eisbärenzwillinge sind sicherlich ein Publikumsmagnet. Wie gehen Sie
mit dem Besucherandrang um?
Am Wochenende haben wir Unterstützung von einem Mitarbeiter einer
Security-Firma, der dafür sorgt, dass es sich vor dem Gehege nicht staut.
Unter der Woche sorgen unsere Mitarbeiter dafür, dass die
Abstandsregelungen eingehalten werden.
Kommen denn wieder so viele Besucher wie vorher?
Nein, wir beschränken ja den Zugang. Normalerweise hätten wir aufgrund des
Eisbärennachwuchses 2.000 bis 3.000 Besucher an den Wochenend- oder
Feiertagen. Im Moment ist es nur circa ein Drittel davon.
Hätte es passieren können, dass Sie sich aufgrund der fehlenden Einnahmen
von einigen Tieren trennen?
Darüber haben wir nicht nachgedacht. Wir haben einen festen Tierbestand. Es
gab keine Tierabgaben aufgrund von Corona.
Gibt es Angebote, die noch nicht stattfinden können?
Kommentierte Fütterungen finden zur Zeit nicht statt, um zu vermeiden, dass
sich die Besucher an einzelnen Punkten versammeln. Auch Zooschul-Unterricht
wird nicht angeboten. Möglich sind aber Führungen für Familien von bis zu
fünf Personen. Dabei ist das Tragen einer Maske Pflicht – wie übrigens auch
im Aquarium und Zooshop. Normalerweise sprechen die Besucher unsere
Mitarbeiter auch oft an und stellen Fragen. Momentan bitten wir darum,
innerhalb des Geländes nicht mit ihnen zu reden. Das ist einfach eine
weitere Schutzmaßnahme.
Zeigen die Besucher dafür Verständnis?
Die Tatsache, dass ein Zoobesuch derzeit nur nach vorheriger
Online-Anmeldung möglich ist, verstehen einige nicht. Dann kommt es zu
vielen Diskussionen, obwohl wir in diversen Medien und auf unserer
Internetseite darauf hingewiesen haben.
4 Jun 2020
## AUTOREN
Dana Ehlert
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