# taz.de -- Ums Holsten-Areal knallt’s doll | |
> Neue Pläne des neuen Investors zur Bebauung des Holsten-Areals in Altona | |
> sorgen für Diskussionen | |
Von Michelle Bauermeister | |
Es wird wohl ein langer Prozess werden, bis aus dem ehemaligen | |
Brauereigelände in Altona ein neues Stadtquartier entsteht. Ab 2021 bis | |
voraussichtlich 2026 soll das Holsten-Areal mit rund 1.400 Wohnungen bebaut | |
werden. Der bisherige Eigentümer, die Berliner Consus Real Estate, wird das | |
Gelände für 320 Millionen Euro an die Adler Real Estate verkaufen, | |
berichtet das Hamburger Abendblatt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde | |
bereits im Februar unterzeichnet. Die Pläne des neuen Eigentümers, auf | |
Eigentumswohnungen zugunsten von Mietwohnungen zu verzichten, sorgen im | |
Bezirk Altona für Diskussionen. | |
Eigentlich soll ein sozial ausgewogenes Quartier mit verschiedenen | |
Wohnformen auf dem Areal entstehen. Die geplanten Wohnungen bestehen nach | |
dem Hamburger Drittelmix zu gleichen Anteilen aus öffentlich geförderten | |
und frei finanzierten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen. Dabei ist ein | |
Mix aus gewerblichen, gastronomischen und soziokulturellen Nutzungen für | |
das Projekt Holsten Quartier geplant. Der neue Eigentümerwechsel Adler Real | |
Estate aber will nicht am ursprünglich geplanten Drittelmix festhalten, | |
sondern vor allem Mietwohnungen bauen. | |
Gegenwind kommt aus der Politik. Bereits vor einigen Jahren reichte die | |
Fraktion der Grünen in Altona einen Antrag für eine städtebauliche | |
Entwicklungsmaßnahme ein. Damit wollte sie den Zugriff auf das Grundstück | |
für Spekulationen verhindern. Dieses Vorhaben wurde ausgesetzt, da der | |
damalige Senat der Holsten-Brauerei versprach, das Grundstück selbstständig | |
verkaufen zu dürfen. | |
Als Planungsgeber habe der Bezirk Altona aber auch jetzt noch alle | |
Möglichkeiten in der Hand, sagt Christian Trede von den Grünen. Bezirk und | |
Eigentümer müssen also in ihren Forderungen übereinkommen. „Solange können | |
wir das hinauszögern. Wir sind zeitlich nicht unter Druck – die sind | |
zeitlich unter Druck“, sagt Trede. | |
Für die nächste Sitzung der Bezirksversammlung am 20. Mai haben die Grünen | |
das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. „Zugeständnisse werden wir dem | |
neuen Grundeigentümer selbstverständlich nicht machen“, versichert Trede. | |
5 May 2020 | |
## AUTOREN | |
Michelle Bauermeister | |
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