Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- corona in hamburg: „Einige werden nicht durchhalten“
Interview Michelle Bauermeister
taz: Herr Finger, stehen Flohmärkte aktuell vor dem Aus?
Nils Finger: Einige sicherlich. Momentan haben wir ein Quasi-Verbot – und
das genau zu Beginn der Saison. Wir stehen mit Flohmarktveranstalter*innen
in Kontakt. Die Situation ist kritisch. Bestimmt werden einige nicht bis
Ende August durchhalten.
Seit 20 Jahren findet jeden Samstag die „Floh-Schanze“ statt. Wie füllen
Sie die Lücke?
Gar nicht. Alle Flohmarktveranstalter*innen erwirtschaften im Sommer das
finanzielle Polster für den nächsten Winter. Das fehlt natürlich dieses
Jahr. Wir haben seit März ein Veranstaltungsverbot. Die Corona-Hilfe ist
nicht ausreichend, wenn man die Lage über einen Zeitraum von sechs Monaten
betrachtet.
Was bedeuten die Ausfälle für Händler*innen?
Die Händler*innen kratzen momentan jeden Cent zusammen und versuchen
möglichst lange durchzuhalten. Den Veranstalter*innen geht es nicht anders.
Um Liquidität aufzubauen, verkaufen wir Gutscheine für Veranstaltungen Ende
des Jahres. Gerade für die Veranstaltungsbranche wird die Politik
nachbessern müssen.
Der Frühjahrsputz steht vor der Tür. Wohin mit den Dingen, die man nicht
mehr braucht?
Es rufen bei uns immer wieder Leute an, die genau das Problem haben. Vor
der Coronakrise haben sie ihren Dachboden oder Keller ausgeräumt. Jetzt
möchten sie gerne verkaufen, aber dürfen nicht.
Werden dieses Jahr überhaupt Flohmärkte stattfinden können?
Laut derzeitigem Stand dürfen wir bis zum 31. August keine Flohmärkte
veranstalten. Sicherlich geben die Bundesregierung und die
Ministerpräsidenten noch einmal eine neue Bewertung der Situation ab.
Möglicherweise dürfen wir dieses Jahr gar keine Flohmärkte veranstalten. Im
Moment kann das niemand sagen. Wir haben versucht Veranstaltungen, die
jetzt nicht stattfinden können, auf einen anderen Termin zu verlegen.
Und unter welchen Bedingungen?
Der Informationsstand der Behörden ist sehr niedrig. Sie entnehmen ihre
Informationen den Allgemeinverfügungen und Verordnungen. Ich denke, mit
Flohmärkten ist es ähnlich wie mit Wochenmärkten: Abstandsregeln von 1,50
Meter und Maskenpflicht. Es gibt keine großen Unterschiede zwischen
Flohmarkt und Wochenmarkt im Hinblick auf Besucherfrequenz und -verhalten.
22 Apr 2020
## AUTOREN
Michelle Bauermeister
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.