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# taz.de -- corona in hamburg: „Eine positive Identifikation mit Bildung“
Interview Nathalie Haut
taz: Frau Inselmann, was machen Sie jetzt, da Ihnen komplett die Einnahmen
wegbrechen?
Dörte Inselmann: Wir haben einen Spendenaufruf gestartet, bei dem jeder per
SMS und online Überweisungen spenden kann. Wir brauchen Hilfe, um digitale
Angebote zu finanzieren und den 3.500 von uns geförderten Kindern und
Jugendlichen Kultur nach Hause bringen zu können.
Was für Projekte macht denn die Stiftung Kulturpalast?
Die Stiftung fördert die tatsächlichen Potenziale einer Stadtgesellschaft,
die sonst nicht gesehen werden. Wir haben 2007 die Hip Hop Academy ins
Leben gerufen, in der wir über 850 Students fördern. Jede Woche,
nachhaltig, bis zum fertigen Künstler. Wir haben außerdem die
Klangstrolche. In diesem Projekt geben wir regelmäßig Musikunterricht,
qualifizieren Kindergärten und erproben neue Methoden, damit Musik, Sprache
und Bildung ganz anders bei Kindern und Familien gefestigt werden können.
Wir machen Kinder stark mit Musik.
Also geht es Ihnen um die Förderung von musikalischer Bildung?
Bei den Klangstrolchen möchten wir erreichen, dass Kinder die Möglichkeiten
haben, von Anfang an auch eine musikalische Kompetenz aufzubauen. Wir
möchten außerdem eine positive Identifikation mit Bildung und
Bildungsinhalten liefern, die auch von einer internationalen
Stadtgesellschaft verstanden werden kann. Bei der Hip Hop Academy möchten
wir die Talente von jungen Menschen fördern, ihnen aber auch die
Hip-Hop-Kultur als Halt und Heimat zur Verfügung stellen. Wir möchten den
Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich als Künstler zu entwickeln. In der
Regel gilt für unsere Projekte, dass, wer kein Geld hat, nicht zahlen muss.
Wer etwas hat, zahlt.
Wie finanziert sich der Kulturpalast?
Wir haben 25 Prozent öffentliche Förderung für das Kulturzentrum und die
Hip Hop Academy, alles andere wird über Eintrittseinnahmen oder Spenden
finanziert. 75 Prozent müssen wir insgesamt als Eigenmittel auftreiben. Da
ist natürlich im Augenblick auch der Knackpunkt. Und auch unseren rund 70
freiberuflichen Künstlern bricht die Existenzgrundlage weg, wir wollen sie
weiterhin unterstützen.
Also wird jetzt im Netz musiziert?
Wir haben angefangen mit einem digitalen Programm. Am Anfang nur für die
Hip Hop Academy, die dreimal am Tag mit Workshops aktiv war. Wir wollten
erst mal, dass die Kids auch motiviert was machen können und sich nicht
allein gelassen fühlen. Jetzt machen wir weiter mit musikpädagogischen
Clips auf Youtube und Konzerten.
17 Apr 2020
## AUTOREN
Nathalie Haut
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