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# taz.de -- das portrait: Robert Koch (1843–1910): Arzt, Mikrobiologe und Nam…
Seit dem Ausbruch der Coronapandemie taucht es in den Nachrichten
regelmäßig auf: das Robert-Koch-Institut. Als das RKI 1891 gegründet wurde,
war Deutschland noch eine Monarchie und Infektionskrankheiten wie
Tuberkulose waren die häufigste Todesursache. Das Hauptziel des RKI besteht
dem eigenen Leitbild zufolge darin, „die Bevölkerung vor Krankheiten zu
schützen und ihren Gesundheitszustand zu verbessern“. Wie groß in
gesundheitsbezogenen Krisenzeiten das öffentliche Interesse an der Arbeit
des RKI ist, wird dieser Tage deutlich: Gefühlt das halbe Land schaut auf
RKI-Präsident Lothar Wieler, wenn dieser aus dem Hörsaal des Instituts am
Nordufer in Berlin die aktuellen Zahlen zum Infektionsgeschehen verkündet.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das mit Marmor ausgekleidete
Mausoleum, in dem sich die Urne des Mannes befindet, dem das RKI seinen
Namen verdankt. Neben Exponaten aus dem Besitz Robert Kochs sind auch
Erklärungen zur heutigen Arbeit des RKI zu sehen. Erzählt wird unter
anderem, wie sich das wissenschaftliche Bild von Gesundheit und Krankheit
gewandelt hat und welche Rolle die Ideen Kochs heute noch spielen.
Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 als Spross einer kinderreichen
Bergmannsfamilie in Clausthal geboren. Nach dem Medizinstudium in Göttingen
war er zunächst als praktischer Arzt tätig. Sein eigentliches Interesse
aber galt der Erforschung der Infektionskrankheiten. Hierfür richtete er
sich in seinem Wohnhaus in Wollstein (Provinz Posen) ein eigenes Labor ein.
Mit Studien über Milzbrand macht er sich in der Fachwelt einen Namen. Ihm
gelang als erstem Forscher der schlüssige Nachweis, dass ein
Mikroorganismus die Ursache für eine Infektionskrankheit ist.
Im Jahr 1880 wurde Koch an das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin
berufen. 1882 verkündete er die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers. Es
folgten Cholera-Forschungsreisen nach Ägypten und Indien. Tatsächlich
gelang es Koch und seinen Mitarbeitern 1884, das Bakterium Vibrio cholerae
als ursächlich zu identifizieren. Als Koch 1892 im Auftrag der Regierung
nach Hamburg reiste, um sich ein Bild von der grassierenden Choleraepidemie
zu machen, soll er entsetzt ausgerufen haben: „Meine Herren, ich vergesse,
dass ich in Europa bin!“
In Berlin wurde Koch 1885 Ordentlicher Professor für Hygiene und
Gründungsdirektor des Hygienischen Instituts der
Friedrich-Wilhelms-Universität. Am 1. Juli 1891 dann wurde das Königlich
Preußische Institut für Infektionskrankheiten – das heutige RKI – eröffn…
das Koch selbst bis 1904 leitete. Obwohl sich das von ihm entwickelte
Tuberkulin nicht als das erhoffte Heilmittel gegen Tuberkulose erwies,
erhielt Robert Koch im Jahr 1905 für die Entdeckung des Tuberkuloseerregers
den Nobelpreis für Medizin.
Fünf Jahre später starb er im Alter von 66 Jahren an den Folgen eines
Herzinfarkts. Aufgrund seiner wegweisenden Arbeiten gilt Koch neben Louis
Pasteur als Begründer der Bakteriologie und Mikrobiologie. Benjamin Kuntz
15 Apr 2020
## AUTOREN
Benjamin Kuntz
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