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# taz.de -- corona in hamburg: „Nicht alle können duschen“
Interview Nathalie Haut
taz: Frau Engels, wie hat sich die Situation der Obdachlosen durch die
Coronakrise verändert?
Mareike Engels: Obdachlose haben häufig Vorerkrankungen, sie gehören also
zur Risikogruppe. Momentan gilt die Ansage: „stay at home“, aber wenn man
kein Zuhause hat, wirft das viele Fragen und Probleme auf. Die
Hilfsangebote sind in den letzten Wochen aufgrund der Coronakrise
dramatisch zusammengeschrumpft. Die Sozialbehörde und die Träger haben
jetzt reagiert und es ist zu einer Verbesserung der Situation gekommen.
Langsam laufen die Unterstützungsmaßnahmen wieder an.
Welche konkreten Möglichkeiten haben Obdachlose derzeit?
Zum Beispiel sind die Essensausgaben wieder angelaufen unter anderem in der
Tagesaufenthaltsstätte Bundesstraße und im Cafée mit Herz. Auch die Alimaus
macht wieder ein Angebot und heute startet die Duschmöglichkeit im St.
Pauli-Bad.
Welche Duschmöglichkeiten gibt es noch?
Bei den bestehenden Übernachtungsstätten, die auch noch einmal ausgebaut
und verlängert wurden, gibt es Duschmöglichkeiten für alle, die dort
übernachten. Außerdem gibt es einzelne Tagesaufenthaltsstätten, die unter
verschärften hygienischen Bedingungen auch wieder Duschmöglichkeiten
anbieten, nachdem dies in den letzten Wochen nicht möglich gewesen war.
Allerdings ist aufgrund der hygienischen Vorgaben gerade nicht
gewährleistet, allen Bedürftigen die Möglichkeit zum Duschen zu geben, wie
es unter normalen Umständen der Fall wäre.
Muss das St. Pauli- Bad bestimmte Auflagen erfüllen, um seine Duschen für
Obdachlose zur Verfügung stellen zu dürfen?
Natürlich. Deswegen hat es auch gedauert, dieses Angebot an den Start zu
bringen. Es musste ein genaues Konzept her, das unter anderem
berücksichtigt, die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten, dass sich
nicht zu viele Menschen auf einmal einfinden oder die Säuberung ordentlich
funktioniert. Da kooperiert Bäderland mit GoBanyo, die ja eigentlich den
Duschbus betreiben, der aus hygienischen Gründen auch eingestellt werden
musste. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GoBanyo haben Zugang zu
den obdachlosen Menschen und Erfahrung mit der Zielgruppe.
1 Apr 2020
## AUTOREN
Nathalie Haut
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