# taz.de -- Das Gemälde sollte nach Berlin | |
> Ein im Exil entstandenes Bild von George Grosz ist nun im Deutschen | |
> Historischen Museum zu sehen | |
Bild: Pressebesichtigung im DHM am Dienstag: das von George Grosz 1944 im Exil … | |
Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin hat das Gemälde „Cain or | |
Hitler in Hell“ (Kain oder Hitler in der Hölle) von George Grosz erworben. | |
Das 1944 im US-amerikanischen Exil entstandene Gemälde befand sich bislang | |
im Besitz der Familie des 1959 gestorbenen Künstlers. Seit Dienstag ist es | |
Teil der Dauerausstellung des Museums. | |
Ermöglicht wurde der Ankauf durch Unterstützung von Kulturstaatsministerin | |
Monika Grütters (CDU) und der Kulturstiftung der Länder. Über den Preis | |
wurde Stillschweigen vereinbart. In dem Gemälde kritisiert Grosz die | |
menschenverachtende Diktatur des Nationalsozialismus. Es ist das erste | |
Exilwerk des Künstlers für das DHM, das bereits eine umfangreiche Sammlung | |
seiner Werke aus der Zeit der Weimarer Republik besitzt. | |
DHM-Präsident Raphael Gross sprach am Dienstag von einem wichtigen Zeugnis | |
deutscher Exilkunst und einem Hauptwerk Grosz’ im US-amerikanischen Exil. | |
In der künftig neu konzipierten Dauerausstellung werde es ein zentrales | |
Objekt sein, „das uns viel über die künstlerische Auseinandersetzung mit | |
Hitler und Nationalsozialismus zeigt“. Das Gemälde habe sich die ganze Zeit | |
im Familienbesitz befunden und „wir sind der Familie sehr dankbar, dass wir | |
es erwerben durften“, sagte Gross. | |
Die Kulturstaatsministerin sagte, das Werk habe gesamtstaatliche Bedeutung | |
und sei ein großer Gewinn für die Sammlung des Deutschen Historischen | |
Museums. Mit dem Erwerb eines der wichtigsten Bilder von George Grosz | |
„setzen wir ein Zeichen der Wiedergutmachung und ehren einen der | |
begabtesten Künstler der Weimarer Republik“, sagte Grütters. Viele seiner | |
Bilder seien während des Nationalsozialismus zerstört worden, alleine 285 | |
seiner Werke hätten die Nazis als „entartete Kunst“ deklariert und aus den | |
öffentlichen Sammlungen entfernt. | |
Die Nachfahren von George Grosz hätten sich entschieden, das Gemälde dem | |
Museum zu überlassen, weil es ihnen wichtig war, dass es nicht in die | |
falschen Hände gerät, sagte Grütters. Zudem sei ihnen wichtig gewesen, dass | |
es in Berlin als Geburtsort des Künstlers und in einem Bundesmuseum | |
dauerhaft ausgestellt werde. | |
Das Gemälde zeigt einen hockenden Mann, der sich mit einem Tuch den Schweiß | |
von der Stirn tupft. Neben ihm liegt ein Leichnam, zu seinen Füßen sind | |
unzählige Skelette abgebildet. Grosz selbst hat das Bild laut Grütters als | |
Darstellung von „Hitler als faschistisches Monster, oder als | |
apokalyptisches Beast, verzehrt von seinen eigenen Gedanken und Kindern“ | |
beschrieben. (epd) | |
5 Feb 2020 | |
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