# taz.de -- Klarer Sieger beim Stürmertausch | |
> Eintracht Braunschweig verlor in der 3. Fußball-Liga verdient gegen den | |
> SV Meppen. Den Unterschied machten dabei zwei Stürmer, die zuvor auf der | |
> jeweils anderen Seite auf Torejagd gegangen waren | |
Von Marc Halupczok | |
Die Voraussetzungen waren an diesem Dezembernachmittag aus Sicht der | |
Gastgeber eigentlich nicht schlecht. Über 17.000 Zuschauer hatten sich am | |
Stadion an der Hamburger Straße eingefunden, um Eintracht Braunschweig zum | |
nächsten Schritt in Sachen Aufstieg anzufeuern. Mit dem SV Meppen war eine | |
Mannschaft zu Gast, die zwar seit Anfang Oktober keine Niederlage mehr | |
kassiert hatte, sich bis dato allerdings auch nicht aus dem grauen | |
Mittelfeld der Tabelle hatte lösen können. | |
Doch mit Trainer Christian Neidhard und den beiden Stürmern Julius Düker | |
und Deniz Undav standen beim Gast drei Akteure mit blau-gelber | |
Vergangenheit dafür bereit, ihrem ehemaligen Arbeitgeber die | |
Vorweihnachtsstimmung zu verderben. Undav sollte diese Aufgabe sehr ernst | |
nehmen. Er hatte in der Saison 2017/18 in der zweiten Mannschaft der | |
Braunschweiger gespielt, wurde für die erste aber als zu schwach | |
eingeschätzt. Schließlich war er ablösefrei nach Meppen gewechselt. | |
Und Undav zeigte die Reaktion, die man von einem Sportler erwarten kann, | |
der aussortiert wurde. Von der ersten Minute an rackerte der in Achim | |
geborene Stürmer, versuchte auch aussichtslose Bälle zu erobern und | |
belohnte sich in der 16. Minute mit einem Fernschuss in den Winkel. Die | |
Eintracht, die 150 Sekunden nach Anpfiff ihren Kapitän Bernd Nehrig | |
aufgrund einer Verletzung verloren hatte, antwortete durch Manuel Schwenk | |
zwar umgehend. Kurz vor dem Pausenpfiff sammelte Undav allerdings seinen | |
insgesamt 22. Scorerpunkt der Saison und brachte Meppen wieder in Führung. | |
In der zweiten Hälfte stellten beide Mannschaften das Fußballspielen mehr | |
oder minder ein, anderthalb Torchancen in 45 Minuten ließen die Zuschauer | |
frösteln. | |
Auch bei der Eintracht wiederum stand mit Nick Proschwitz ein früherer | |
Spieler des gegnerischen Teams in der Startelf. Der Stürmer hatte im Sommer | |
seinen Wechsel von den Emsländern in Richtung Braunschweig erzwungen und | |
damit für böses Blut gesorgt. Proschwitz ließ nicht erkennen, dass dieses | |
Spiel etwas Besonderes für ihn sei. Er passte sich mit seiner Leistung an, | |
spielte bis auf ganz wenige Szenen unauffällig bis unglücklich. | |
Nach zwei Siegen und einem Unentschieden, die zum Teil sehr glücklich | |
waren, muss Braunschweigs neuer Trainer Marco Antwerpen nun seine erste | |
Niederlage verdauen. In der Pressekonferenz zeigte sich der Coach | |
unzufrieden und beschönigte nichts. Das wäre auch sinnlos gewesen, denn es | |
war klar zu erkennen, dass es dem Aufstiegsaspiranten an den Basics | |
mangelt: Passsicherheit, Spielaufbau und Ordnung. | |
Meppen schleicht sich hingegen an die Aufstiegsplätze heran und könnte die | |
Überraschungsmannschaft der Saison werden. Die Emsländer liegen jetzt nur | |
noch zwei Punkte hinter Braunschweig, das sich gerade noch auf dem | |
Relegationsplatz drei hält. | |
16 Dec 2019 | |
## AUTOREN | |
Marc Halupczok | |
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