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Zum Gruseln braucht es Halloween eigentlich gar nicht. Es reicht, wenn man
einen Blick auf die politischen Entwicklungen der letzten Wochen wirft.
Auch jetzt heißt es wieder, xx hätten nicht Faschismus gewählt. Doch dieses
Argument ist nur ein Trostpflaster, das mit jeder Landtagswahl wie eine
Eisscholle ein bisschen mehr schmilzt.
Es muss klar werden, dass Menschen, die die AfD wählen, das längst nicht
mehr aus Protest, geschweige denn Sorge tun, sondern weil sie die
rechtsextremen Inhalte dieser Partei teilen. Deshalb: Die Zeit, mit Rechten
zu reden, ist längst vorbei. Von ihnen ist nichts zu lernen. Die Zeit und
Energie sollte man lieber für Inhalte aufwenden.
Dazu gibt es diese Woche wieder etliche Möglichkeiten: Am Donnerstag findet
der Auftakt zur Vorlesungsreihe „Mosse-Lectures: Klassenfragen“ an der
Humboldt-Universität statt. Darin gehen verschiedene Referent:innen den
Widersprüchen in der kapitalistischen Ökonomie nach und suchen Erklärungen
der Zunahme von sozialer und auch rassistischer Ausgrenzung,
Diskriminierung und Ungleichheit. Handelt es sich dabei um eine „Rückkehr
der Klassengesellschaft“?
Im ersten Vortrag „Die Spätmoderne und ihre Drei-Klassen-Gesellschaft“ geht
Andreas Reckwitz, Professor für Kultursoziologie an der
Viadrina-Universität in Frankfurt (Oder), auf den Zustand und (prekäre)
Entwicklung der sogenannten Mittelstandsgesellschaft ein (31. 10., Unter
den Linden 6, 19 Uhr).
Um nicht nur die Redezeit mit und von Rechtsextremen, sondern auch deren
Präsenz im öffentlichen Raum zu schmälern, muss man sich ihren
Demonstrationen in den Weg stellen. Genau das soll am 9. November
passieren. Am Jahrestag der Novemberpogrome ruft die rechtsextreme Gruppe
„staatenlos.info“ aus der Reichsbürger:innen-Bewegung zu einem Aufmarsch im
Regierungsviertel auf.
Schon am 3. Oktober beteiligte sich die Gruppe bei dem Aufmarsch des
rechtsextremen Vereins „Wir für Deutschland“. Welche Aktionsform gegen
Naziaufmärsche am effektivsten ist und wie man sich in Blockadesituationen
verhält, wird am Sonntag in einem Aktionstraining im Mehringhof organisiert
(3. 11., Gneisenaustraße 2a, 12 Uhr).
Politischer Aktivismus gegen rechts kann aber auch repressive Konsequenzen
nach sich ziehen. Damit Betroffene nicht alleingelassen werden, bietet die
Gruppe „Out of Action“ im Gesundheitsprojekt „Heilehaus“ ein regelmäß…
Gesprächsangebot an und sucht nach Auswegen und weiteren
Unterstützungsmöglichkeiten (5. 11., Waldemarstraße 36, 19 Uhr).
31 Oct 2019
## AUTOREN
Torben Becker
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