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# taz.de -- Lucas Liskowski über eine Podiumsdiskussion: FFF kämpft gegen EnBW
Eine Schlange vor der taz Kantine, auch wenn das Essen ziemlich lecker ist,
gibt es nur selten. War man hindurch, gab es ein kleines Buffet, und rechts
tat sich ein vor Menschen platzender Raum auf.
Gott sei Dank kam es diese Woche endlich zum Temperatursturz, denn über 200
Gäste hatten Platz genommen, darunter Schulklassen und Gruppen
verschiedener Interessenverbände von Energiekonzernen bis zu
Umweltschützern.
Auf dem Podium ließ sich Peter Unfried in einen Sessel fallen und führte
humorvoll einen Mikrofontest durch. Peter Unfried ist Chefredakteur bei taz
Futurzwei, Autor und Kolumnist. Am Montagabend moderierte er den Kampf „FFF
vs. EnBW“.
Von Fridays for Future (FFF) wurde Luisa Neubauer (23), Klimaaktivistin und
Kopf der Bewegung in Deutschland, in den Ring geschickt. Ihr gegenüber
sitzt Frank Mastiaux (55). Er ist seit 2012 Chef des drittgrößten
Energiekonzerns in Deutschland, Energie Baden-Württemberg (EnBW).
Seid sieben Jahren arbeitet er daran, EnBW von einem Atom- und
Kohlekraftwerkkonzern zu einem Konzern für erneuerbare Energien zu
transformieren. Das Thema der Podiumsdiskussion war die Vereinbarkeit von
Wirtschaft, Klima und Politik.
## Verhärtete Fronten
Luisa Neubauer hält Kohleverstromung nach 2030 moralisch nicht für
vertretbar. Damit konfrontiert, verweist Mastiaux nur auf die technische
Herausforderung: „Es ist eine unbequeme Realität: Wir können dieses Land
aktuell nicht ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgen.“
Auf Neubauers Frage zu genauen Daten des Kohleausstiegs bei EnBW erwiderte
er, dass manche Kraftwerke vor, andere nach 2030 vom Netz genommen werden
sollen.
Große Schwierigkeiten gebe es laut Mastiaux beim Windenergieausbau: „Viele
Bürger wollen schlichtweg keine Windräder vor ihrer Tür stehen haben.“
Neubauer hakte nach: „Gehen Sie denn genug in den Kontakt mit den Bürgern
vor Ort?“ Er argumentierte, dass die EnBW ja selbst das Interesse habe,
Windparks zu bauen. Sie suche den Kontakt zu Landräten und Bevölkerung auf
allen möglichen Ebenen, doch die personellen Kapazitäten seien begrenzt.
Auf eine CO2-Steuer konnten sich zwar beide einigen, allerdings nur unter
der Voraussetzung Mastiaux’, dass diese entsprechend ausgearbeitet sei.
Als sich Neubauer erkundigte, ob er am 20. September an der
#AlleFürsKlima-Demo teilnehmen würde, sagte er zu, wenn man sich denn
einig würde, von wem genau man was fordere.
4 Sep 2019
## AUTOREN
Lucas Liskowski
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