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# taz.de -- heute in bremen: „Recherchen sorgen für Panik“
Interview Florian Fabozzi
taz: Herr Elias, wie ist die Häufung von Infektionen wie Syphilis zu
erklären?
Thomas Elias: Viele Menschen sind der Safer-Sex-Kampagnen überdrüssig
geworden und nutzen seltener Kondome. Außerdem setzen heute einige Menschen
auf die Prä-Expositionsprophylaxe, eine Methode, bei der man vor dem Sex
vorsorglich HIV-Medikamente einnimmt. Diese bietet allerdings entsprechend
nur vor HIV Schutz.
Inwieweit sind Menschen über sexuell übertragbare Krankheiten ausreichend
informiert?
Die Verbreitung von Informationen ist einfach, der richtige Umgang damit
schwieriger. Heute lässt sich alles Relevante über sexuell übertragbare
Krankheiten herausfinden. Aber Internetrecherchen sorgen für Panik bei
Betroffenen, wenn sie die Informationen nicht richtig einordnen können.
Daher ist es wichtig, ein Korrektiv an der Seite zu haben: Eltern, Freunde
oder auch wir als Aids-Hilfe.
Wie sieht es mit der Aufklärung über sexuell übertragbare an Schulen aus?
Es ist so, dass wir früher jährlich 60 bis 80 Anfragen von Schulen bekamen,
um über sexuell übertragbare Krankheiten aufzuklären. Letztes Jahr war es
nur noch eine einzige. Ich denke, es hängt stark vom Engagement einzelner
Lehrkräfte und Schüler*innen ab. Hat eine Klasse mal Projektwoche, kommt es
schon mal vor, dass eine Gruppe über Aids referiert und mit uns in Kontakt
tritt.
Worauf legt die Aids-Hilfe ihren Fokus?
Wir legen ein großes Augenmerk auf Tests, da es noch zahlreiche sexuell
Erkrankte gibt, die von ihrer Krankheit nichts wissen, und solche, die ihre
Gesundheit wissentlich vernachlässigen. Auch die brauchen als potenzielle
Verbreiter*innen Zugang zum Hilfesystem. Wir müssen auch dafür sorgen, dass
sich Betroffene nicht schämen. Ich sage immer, dass viele sexuelle
Erkrankungen vergleichbar mit einer Mandelentzündung sind und oft auch
genau so einfach zu behandeln sind.
4 Sep 2019
## AUTOREN
Florian Fabozzi
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