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# taz.de -- die drei fragezeichen: „Weltraum ist Erbe der Menschheit“
1taz: Herr De Masi, Sie haben die Bundesregierung über einen
Weltraumbergbau und die Privatisierung der Rohstoffe im All befragt. Wie
umkämpft ist der Weltraum?
Fabio De Masi: Momentan ist der Rohstoffabbau im All technologisch und
wirtschaftlich noch nicht möglich. Aber es gibt Ankündigungen von Tesla,
Amazon und anderen, sich zu engagieren. Die große Gefahr ist, dass sich das
mit den Weltraumbergbaugesetzen, die in den USA und Luxemburg verabschiedet
wurden, verstärkt. Wobei ich generell große Zweifel habe, dass sich der
Rohstoffabbau im All ökologisch und wirtschaftlich rechtfertigen lässt.
2Was ist das Problem dieser Gesetze?Mit den Gesetzen wird gesagt: Wer
Rohstoffe gewinnt, dem gehören sie auch. Das aber widerspricht dem
Völkerrecht. Der Weltraum ist Erbe der gesamten Menschheit. Der
Rohstoffabbau muss also allen Menschen dienen. Weltraumbergbau sollte –
wenn überhaupt – nur unter Regie der Vereinten Nationen stattfinden.
3Gibt es auch in Deutschland Bestrebungen, ein solches Gesetz zu schaffen?
Die Regierung plant ein Weltraumgesetz noch für diese Legislaturperiode.
Der Bund der Deutschen Industrie hat das auch gefordert. Das Gesetz soll
Rechtssicherheit innerhalb eines internationalen Rahmens schaffen. Den gibt
es aber nicht. Ich befürchte, zahlreiche Staaten werden auf Druck der
Industrie in einen Wettlauf eintreten. Am Ende hätten viele Länder ihre
eigenen Gesetze, und der internationale Rahmen käme nicht. Man muss
verhindern, dass jeder loslegt, wie er will, und den Unternehmen einen
Riegel vorschieben. Sonst entscheiden private Konzerne darüber, was im All
passiert.
Interview: Julia Kitzmann
24 Aug 2019
## AUTOREN
Julia Kitzmann
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