Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- heute in hamburg: „Sie werden vertrieben und vergiftet“
Interview Inga Kemper
taz: Frau Chailert, sind Elefanten Haus- oder Wildtiere?
Lek Chailert: Elefanten sind eher Wildtiere als Freunde oder Haustiere. So
sollten wir sie auch sehen.
Gibt es noch genug Platz für wilde Herden in freier Wildbahn?
Wir haben in Thailand viel Platz und viel Wald. Das Problem ist die
Regierung, die anfängt, den Wald an chinesische Firmen für 99 Jahre zu
vermieten. Der Wald ist nicht mehr sicher für sie, deswegen arbeite ich so
hart, um sie zu beschützen. Viele Wildelefanten werden aus dem Wald
getrieben, vergiftet oder mit Elektroschocks gequält. Ich hoffe, wir können
das Gesetz ändern, um das Land zu behalten.
Wie helfen Sie Elefanten?
In Thailand leben auch viele Elefanten in Gefangenschaft. In unserem
Projekt retten wir diese vor Missbrauch oder Überarbeitung. Wenn wir die
Elefanten finden, sind sie blind, lahm oder haben andere Verletzungen. Mehr
als 80 Prozent von ihnen haben psychische Krankheiten. Wir bringen sie zu
einem kleinen Gebiet, wo sie frei von Leid leben können. Wir erlauben
ihnen, einfach Elefanten zu sein und ein Herdenleben mit anderen Elefanten
führen zu können. Es ist nicht die freie Wildbahn, aber sie können dort
schwimmen, sich im Schlamm wälzen oder ins Feld gehen.
Was sagen Sie Touristen, die nur fürs Elefantenreiten nach Thailand
fliegen?
Im Tourismus-Sektor wird viel Geld mit Elefanten gemacht. Sie sind aber
nicht dafür da, den Menschen zu unterhalten. Wenn sie eine Wahl hätten,
würden sie lieber frei sein und nicht gezwungen werden, Kunststücke zu
zeigen. Im Hintergrund läuft es ziemlich grausam ab. Ich würde den
Touristen sagen, dass sie die Elefanten, wie andere Tiere auch,
respektieren sollen und sich friedlich verhalten sollen.
Der Film von Ashley Bell, den Sie heute Abend zeigen und der ihre Arbeit
dokumentiert, arbeitet mit viel Emotionen und Spannung. Geht es auch darum,
zu unterhalten?
Es geht nicht um Unterhaltung. Wir wollen den Zuschauern zeigen, was hinter
den Kulissen vor sich geht. Wenn du nach Tierdokumentationen suchst,
findest du so viele, hinter denen eine Politik steht. In diesen Dokus wird
viel zensiert. Als ich mit Ashley geredet habe, wollte sie einfach eine
kurze Geschichte über Elefanten und meine Arbeit machen, aber ich sagte
ihr: Zeig die Wahrheit, sei das Sprachrohr für die Elefanten. Die
Geschichte ist eine Art Bildung für die Zuschauer.
20 Aug 2019
## AUTOREN
Inga Kemper
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.