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# taz.de -- heute in hamburg: „Es ist ein Massaker unter der Oberfläche“
Interview Inga Kemper
taz: Was hat Sie dazu gebracht, über illegale Fischerei zu schreiben?
Wolfram Fleischhauer: Darauf gekommen bin ich aufgrund meinen Erfahrungen
als Dolmetscher. Plötzlich musste ich das Wort „Biomasse“ hören. Ich fand
das Wort so entsetzlich. Es sind ja schließlich Lebewesen, um die es geht
und ich habe mich dann mal intensiver mit Fischerei beschäftigt.
Im welchem Zusammenhang fiel der Begriff „Biomasse“?
Bei den Fischereiverhandlungen in Brüssel. Erst berichten Wissenschaftler
über die Meeresbestände, dann werden sie weggeschickt und die Fangquoten
verteilt. Es wird immer mehr verteilt als da ist. Schon die legale
Fischerei ist hart am Limit und mit der illegalen dazu wird die
Überfischung zu einem riesigen Problem. Es ist ein Massaker unter der
Meeresoberfläche. Der Begriff war ein Sprachschock für mich.
Essen Sie heute noch Fisch?
Sehr wenig und sehr selektiv. Es ist schwierig, im Falschen richtig leben
zu wollen. Ich ziehe nicht durch die Lande und sage: Hört auf Fisch zu
essen, sondern ich sage: Leute, reduziert wenigstens mal den Verbrauch. Auf
der anderen Seite muss politisch was passieren. Sie kennen das ja, selbst
wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, zweifeln einige Politiker trotzdem
alles an. Wie kriegen wir es schneller und wirkungsvoller hin, die Bremsen
zu ziehen? Ich hab da keine Antwort, denn eine Ökodiktatur will ich auch
nicht.
Welche Antworten haben denn die Öko-Aktivisten in ihrem Buch darauf?
Die sind an dem Punkt angelangt zu sagen, der Homo Sapiens ist nicht
therapierbar und wir müssen biologische Grenzen ziehen. Sie entziehen durch
das Gift Toxin den Zugriff auf die menschliche Nahrungskette. Es entsteht
eine absolute Unverträglichkeit und die Menschen können keinen Fisch mehr
essen und damit ist Schluss. Die Erde wird geimpft. Das ist natürlich
Fiktion, aber Toxin gibt es wirklich, so wie es auch
Lebensmittelunverträglichkeiten gibt.
An welche wahren Gegebenheiten knüpfen Sie noch an?
Es gibt in der geregelten Fischerei immer Beobachter, die darüber Aufsicht
führen sollen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Schon mehrere sind
dabei verschwunden. Auf hoher See gab es keine Zeugen. Ich erfinde auf der
Grundlage von Fakten und recherchiere aufwendig, bevor ich schreibe.
15 Aug 2019
## AUTOREN
Inga Kemper
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