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# taz.de -- Das kommt: Katholik- innen streiken
Frauen sollen Priesterinnen werden – auch in der katholischen Kirche. Das
fordern zumindest die Aktivistinnen von Maria 2.0, einer deutschlandweiten
katholischen Fraueninitiative. Sie haben die Schnauze voll: Etwa davon, nur
in Hilfsjobs arbeiten zu dürfen, aber auch davon, wie Missbrauch innerhalb
der Kirche vertuscht wird. Im Mai streikten sie ein Woche lang vor ihren
Kirchen. Da sich ihre Forderungen noch nicht erfüllt haben, gibt es nun am
Dienstag um 18.30 Uhr vor dem St.-Marien-Dom in Hamburg eine Mahnwache der
Initiative.
Mitorganisatorin Eva Schmitz fordert eine Strukturveränderung in der
katholischen Kirche: „Die Macht sollte geschlechtergerecht geteilt werden
und nicht bei einzelnen männlichen Amtsträgern liegen.“ Bisher würden diese
über Aufgabenbereiche von Frauen entscheiden.
Schmitz spricht auch über den Missbrauchsskandal. Der habe „Frauen geweckt,
die aus der Mitte der Kirche kommen“. In einem Brief an Papst Franziskus
forderten die Aktivstinnen (und Aktivisten), neben einer umfassenden
Aufklärung des Missbrauchs innerhalb der Kirche auch die Abschaffung des
Pflichtzölibats, also des Eheverbots für Priester. Zudem solle sich die
Kirche einer neuen Sexualmoral öffnen, die mehr mit der Lebenswirklichkeit
von Gläubigen zu tun habe.
Die katholische Kirche gibt sich allerdings traditionell zögerlich mit der
Umsetzung neuer Ideen. Unter deutschen Bischöfen stößt die im Januar
gegründete Bewegung für das Frauenpriestertum auf wenig Zustimmung. Auch
wenn sowohl der Osnabrücker Bischof Franz-Joseph Bode als auch sein
Hamburger Amtskollege Stefan Heße die Initiative begrüßen, reagierte die
Mehrheit der Bischöfe laut Evangelischem Pressedienst zurückhaltend oder
ablehnend. Der Sprecher des Bistums Dresden-Meißen etwa meint, Frauenweihe
stünden der Tradition und Kirchenlehre entgegen.
Dabei arbeiten schon jetzt Frauen als Leiterinnen von katholischen
Gemeinden, etwa auf den Inseln Juist und Langeoog. Sie dürfen beerdigen,
Wortgottesdienste halten, aber keine heilige Messe feiern, weil sie nicht
geweiht sind. Sie sprangen auch ein, weil für die Inseln keine männlichen
Priester gefunden wurden. Martina Kreidler-Kos, Bereichsleiterin für Ehe
und Familie im Bistum Osnabrück, sagte dazu der taz: „Frauen sind keine
Lückenbüßerinnen. Ob sie Priesterinnen sein können, ist eine
Gerechtigkeitsfrage.“ Inga Kemper
10 Aug 2019
## AUTOREN
Inga Kemper
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