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# taz.de -- Tobias Kannler über eine Petition gegen Zigarettenstummel: Kippen …
Bild: Foto: dpa
Es ist heiß: Das ist keine neue Erkenntnis, aber ein Grund sich in einem
der vielen Berliner Parks zu tummeln. Neben dem ganzen Grün, den Parkbänken
und Tauben findet man aber auch unendlich viele dieser kleinen orange
gesprenkelten Dinger, die überall in den Grünanlagen und auf den Straßen zu
finden sind: Zigarettenkippen.
Unachtsam weggeworfene Reste der kurzen Zigarettenpause. Teilweise nur
Zentimeter entfernt vom Mülleimer liegen sie im Gras oder Rinnstein. Doch
dieser Müll sieht nicht nur scheiße aus, sondern ist reines Gift für Tiere
und Kleinkinder. Die Berliner Bürgerinitiative „Die Aufheber“ behauptet in
ihrer Petition, die Giftstoffe, die in den achtlos entsorgten
Zigarettenstummeln enthalten sind, würden sogar über den Regen in unser
Grundwasser gelangen.
Da sollte einem schnell bewusst werden, dass ein Haufen von
Metallrückständen und krebserregenden Stoffen im Wasserkreislauf keineswegs
gesundheitsfördernd sind. Genau aus diesem Grund fordern die Aufheber in
ihrer Petition ein Pfand auf Zigaretten und deren Verpackungen. 20 Cent pro
Kippe und damit ungefähr 4 Euro pro Packung sollen es sein. Dazu die
Ausgabe von Taschenaschenbechern, um die unliebsamen Asche- und
Zigarettenreste zur nächsten Verkaufsstelle zu bringen.
Wer das alles bezahlen soll? Auch dafür hat die Initiative eine Antwort.
Bezahlen sollen das die größten Nutznießer des Zigarettenverkaufs, also die
Tabakunternehmen. Per Gesetz wollen sie die Zigarettenindustrie zur
Finanzierung und Umsetzung eines entsprechenden Pfands zwingen.
Die Idee einer EU-weiten Gesetzgebung zur Einführung von plastiklosen
Filtern halten Die Aufheber allerdings für nahezu sinnlos. Die im Filter
enthaltenen giftigen Reststoffe würden trotzdem in die Umwelt gelangen. Wie
und ob sich diese Idee umsetzen lässt, ist fragwürdig.
Auf change.org hat die Initiative mittlerweile eine Petition gestartet, um
den Vorschlag der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorzulegen.
Falls das Vorhaben scheitert, gibt es immer noch die Möglichkeit,
dressierte Krähen im Austausch für Futter zum Kippensammeln abzustellen, so
wie ein Start-up aus Amsterdam und ein Freizeitpark in Frankreich das mal
geplant hatten. Oder ist diese Idee auch schon wieder vom Tisch?
27 Jul 2019
## AUTOREN
Tobias Kannler
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