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# taz.de -- heute in hamburg: „Kippen verseuchen das Grundwasser“
Interview Julika Kott
taz: Wieso sind Zigarettenkippen besonders schädlich?
Katrin Kilianski: Zigarettenfilter bestehen aus Zelluloseacetat und sind
biologisch nicht abbaubar. Hinzu kommt, dass sich durch das Rauchen im
Filter eine Vielzahl an toxischen Stoffen ablagert, etwa Nikotin, Teer,
Blei und etliche Pestizide. Diese Stoffe lösen sich anschließend im
Verwitterungsprozess und gelangen auf diese Weise in die Abwässer. So
verseucht eine Kippe bis zu 200 Liter Grundwasser. Dieser Umwelt-Aspekt ist
vielen nicht bewusst und die Kippen landen ganz oft neben dem Mülleimer.
Was bringt eine Kippen-Clean-up-Aktion? Die Ursachen werden so nicht
bekämpft.
Absolut richtig, damit doktern wir an den Symptomen. Parallel erarbeiten
wir jedoch auch echte Lösungen, zusammen mit der Stadtreinigung und der
Rindermarkthalle. Erst mal möchten wir aber für dieses Problem
Aufmerksamkeit generieren: Bei der letzten Clean-up-Aktion haben uns
Menschen angesprochen und gefragt, warum wir das machen.
Flugscham, Fleischscham: Gibt es nun auch eine Rauchscham?
Das ist ein guter Gedanke: Wenn sich neben finanziellen Strafen auch eine
Scham entwickelt. Diese liegt aber in der Hand der öffentlichen
Wahrnehmung. Es muss also darüber informiert werden, wie schädlich Filter
sind, damit sich diese Scham überhaupt entwickelt. Sie kann ein Hebel sein
um zu zeigen, dass es uncool ist, Zigarettenstummel auf den Boden zu
werfen.
Gehört Rauchen verboten?
Verbote bewirken eher das Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte. Und
zwar, dass Menschen sich dafür interessieren und ihr Verhalten von alleine
ändern. Jedoch lösen Verwarn- und Bußgelder für das „Kippenschnippen“, …
es sie in Hamburg bereits gibt, ein gutes Signal aus. In Hamburg achten die
Waste Watchers der Stadtreinigung darauf, dass keiner Zigarettenkippen in
die Umwelt wirft – oder es gibt Strafe.
Sind biologisch abbaubare Filter besser?
Wenn diese Filter analog zu Verpackungen aus biologisch abbaubaren Plastik
sind, dann lösen sie sich nur unter Laborbedingungen richtig auf. Diese
Bedingungen kann man auf Kompostieranlagen nicht herstellen und schon gar
nicht, wenn sie lose in der Umwelt liegen. Außerdem sammeln sich im Filter
trotzdem die Giftstoffe – das ist neben dem Müll der entscheidende Punkt.
26 Jul 2019
## AUTOREN
Julika Kott
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