# taz.de -- Busse und Bahnen werden teurer | |
> Der HVV beantragt seine jährliche Tariferhöhung. Dieses Mal sollen die | |
> Fahrpreise um 2,2 Prozent steigen | |
Von Sven-Michael Veit | |
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat für das nächste Jahr eine | |
Fahrpreiserhöhung von 2,2 Prozent angekündigt. Der HVV werde einen | |
entsprechenden Antrag an Senat und Bürgerschaft stellen, sagte | |
Geschäftsführer Lutz Aigner am Donnerstag. Den rechnerisch benötigten | |
Zuwachs der Einnahmen ermittelt der HVV aus einem Index, in den die | |
Kostenentwicklungen für Dieselkraftstoff, Strom und Personal sowie die | |
Inflationsrate einfließen. Die letzte Preiserhöhung zum 1. Januar 2019 | |
betrug 2,1 Prozent. | |
Die Kosten der 28 Verkehrsunternehmen im HVV seien nur zu 74 Prozent | |
gedeckt, erläuterte Aigner. Eigentlich hätte die Index-Berechnung einen | |
Preisanstieg von 3,0 Prozent ergeben, die vorbeantragte Preisanhebung falle | |
also geringer aus, als es die Kostenentwicklung erfordern würde, so Aigner. | |
Durch die Änderung beim Seniorenticket, das von Dezember an zeitlich | |
unbegrenzt gilt, erwartet der HVV-Chef Einnahmeverluste von rund vier | |
Millionen Euro. „Über 63-Jährige, die noch berufstätig sind, dürften von | |
ihrem Abo auf das günstigere Senioren-Angebot wechseln“, sagte Aigner. | |
Dadurch werde die geplante Tarifanhebung 2020 für den HVV nur einen | |
Einnahmenzuwachs von 1,7 Prozent bedeuten. | |
Die Zahl der Fahrgäste im HVV ist 2018 um 0,5 Prozent auf 784,4 Millionen | |
gestiegen. „Es sind nicht mehr die Zuwachsraten von zwei bis drei Prozent | |
wie in den Vorjahren“, sagte Aigner. 2018 habe der Sommer zum Fahrradfahren | |
animiert. Vor allem seien Kapazitätsengpässe und Baustellen im | |
Verbundsystem eine Bremse. „Die Busse und Bahnen sind voll“, sagte Aigner. | |
Das sei nicht attraktiv für potenzielle neue Nutzer des öffentlichen | |
Nahverkehrs. | |
Darum begrüßte Aigner die geplanten Angebote auf dem Weg zum | |
„Hamburg-Takt“, der vorsieht, bis Ende 2030 maximal fünf Minuten Wartezeit | |
zu jedem Zeitpunkt zu schaffen. „Diese zweite Angebotsoffensive bedeutet: | |
Zusätzlich werden dreistellige Millionenbeträge aus Steuermitteln | |
investiert. Damit wird der Nahverkehr im HVV auf ein neues Niveau | |
gebracht“, sagte Aigner. Der HVV will außerdem zusätzliche Experten für die | |
Koordination von Baumaßnahmen einstellen. | |
2018 beliefen sich die HVV-Einnahmen auf 861 Millionen Euro, eine Zunahme | |
von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon werden 36 Millionen Euro | |
durch Buchungen über die HVV-App erzielt,Tendenz steigend. Alle 400.000 | |
Abo-Karten seien auf die HVV-Card umgestellt, mit der bargeldlos Tickets | |
erworben werden können. „Auch wer noch mit Bargeld bezahlen will, wird | |
nicht zurückgelassen“, versicherte Aigner. | |
19 Jul 2019 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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