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# taz.de -- heute in hamburg: „In Hamburg ist das Ergebnis schlecht“
Interview Till Wimmer
taz: Frau Ostwald, in Hamburg sind 92% der FFH-Lebensräume in einem
ungünstigen Zustand. Was ist damit gemeint?
Anne-Lone Ostwald: FFH-Lebensräume sind spezielle Lebensraumtypen, die
EU-weit geschützt sind. Davon gibt es im Hamburger Stadtgebiet insgesamt
25. Das reicht von trockenen Heideflächen über Binnendünen bis zu
speziellen Waldlebensräumen. Das Ziel der FFH-Richtlinie ist es, diese
Lebensräume und bestimmte Tier- und Pflanzenarten in einen sogenannten
günstigen Erhaltungszustand zu bringen. Alle sechs Jahre gibt es dazu einen
bundesweiten Bericht und in Hamburg ist das Ergebnis wiederholt schlecht
ausgefallen.
Weshalb?
Nur zwei von den 25 Lebensräumen sind in einem günstigen Zustand. Bisher
gab es in Hamburg nur wenig Personal, das sich mit diesem wichtigen Thema
auseinandergesetzt hat. Die Politik hätte mehr Mittel zur Verfügung stellen
müssen, um da etwas zu erreichen.
Gibt es besonders gefährdete FFH-Lebensräume in Hamburg?
Es gibt Typen, die kontinuierlich gepflegt werden müssen. Zum Beispiel die
Flachland-Mähwiesen, die auch in Parkanlagen zu finden sind. Auf ihnen
leben viele Insektenarten. Wenn man solche Wiesen über Jahre nicht mäht,
wird es schwer, sie wieder in einen günstigen Zustand zu führen.
Die Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ wurde abgewendet. Ist das ein
Rückschlag für den Naturschutz?
Im Gegenteil, wir haben eine Vereinbarung mit dem Senat getroffen, die weit
über den Inhalt der ursprünglichen Initiative hinausgeht. Das wird die
Natur in Hamburg sehr stärken. Insofern ist das ein Riesenerfolg und
sicherlich auch mehr als das, was man mit einem Volksbegehren hätte
erreichen können.
Was wurde genau erreicht?
Die Stadt hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, elf der 25
FFH-Lebensraumtypen innerhalb von zehn Jahren in einen günstigen
Erhaltungszustand zu bringen. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel und für die
Umsetzung werden jetzt mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt.
Sitzen in Hamburg also mehr Naturschützer in der Politik als in anderen
Städten?
Insgesamt erkennt die Hamburger Politik schon an, dass den Menschen der
Umweltschutz wichtig ist. Die Wahlergebnisse zeigen ja, dass den Menschen
der Naturschutz am Herzen liegt und sie sich mehr Grün in der Stadt
wünschen.
5 Jun 2019
## AUTOREN
Till Wimmer
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