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# taz.de -- Maya Shenfeld, Komponistin und Gitarristin: Einblick (774)
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt?
Und warum?
Maya Shenfeld: Die Ausstellung „Deep Adaptation“ von Frieda Toranzo bei
Galerie Barbara Weiss ist eine intelligente und überraschende Ausstellung.
Jaeger malt Autoinnenräume, manchmal über mehrere Leinwände, um immersive
dioramaartige Szenen zu schaffen. Sie versteht die Innenausstattung von
Autos als sexuell konnotierten Ausdruck von Kultur – das finde ich
spannend.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Einer meiner Favoriten ist „The Long Now“, das jährlich beim
experimentellen Musikfestival MaerzMusik im Kraftwerk stattfindet. Ganz
besonders interessiert mich der Fokus auf das Thema Zeit. Es ist selten,
dass länger andauernde Stücke, bspw. des Komponisten Morton Feldman, zu
hören sind. Das Publikum bekommt hier die Möglichkeit, über Musik im Sinne
eines Mediums nachzudenken, das chronologische und effizienzorientierte
Vorstellungen von Zeit durchbricht.
Welche Zeitschrift/welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
„A Mental Masquerade“, eine von Thomas Fisher und Astrid Mania
herausgegebene Essaysammlung von Mary Josephson aus den frühen 1970er
Jahren. Mary Josephson ist eines der vielen Alter Egos, unter denen der
Künstler und Theoretiker Brian O’Doherty geschrieben hat. Mir gefällt, wie
Fiktion und Kritik zusammenspielen, sodass sich beides auch vierzig Jahre
später noch relevant und zeitgemäß liest. Dazu kommt, dass O’Doherty hier
unter einem weiblichen Pseudonym schreibt und dabei Fragen von Identität
und männlicher Autorschaft in der Kunstkritik aufwirft.
Was ist dein nächstes Projekt?
Im Winter erscheint mein erstes Soloalbum bei Subtext Recordings. Zu hören
sind eine Reihe an elektroakustischen Kompositionen
Welcher Gegenstand des Alltags macht dir am meisten Freude?
Auf meinem gerade frisch gekauften Vintage Mono Synth ROLAND MC202 aus dem
Jahr 1983 zu spielen.
23 May 2019
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