# taz.de -- Was fehlt …: … die Anklage | |
Als Rashad James das Gerichtsgebäude in Maryland verlassen will, | |
[1][spricht ihn ein Sheriff an]. Es stellt sich heraus, dass der | |
Gesetzeshüter glaubt, James sei Angeklagter in einem aktuellen Prozess. Den | |
Anzug, den James trägt, hält der Sheriff für eine Tarnung, um ein | |
juristisches Amt vorzutäuschen, und den Führerschein des Festgehaltenen für | |
sowieso gefälscht. | |
Dabei ist James nicht Angeklagter, sondern Verteidiger des Angeklagten, der | |
seinerseits bei der Verhandlung gar nicht vor Ort war. Das einzige | |
vermeintliche Indiz, das der übereifrige Gesetzeshüter dafür sah, dass | |
Rashad James ein Krimineller sein könnte, ist dessen Hautfarbe. Damit reiht | |
sich der Vorfall ein in eine lange Kette von Zwischenfällen, in denen | |
US-Amerikaner*innen nichtweiße Menschen für die alltäglichsten Aktivitäten | |
– Kaffee trinken bei Starbucks, Verlassen einer Airbnb-Unterkunft – bei der | |
Polizei melden. | |
Das zuständige Kommissariat hat pflichtschuldigst eine Untersuchung des | |
Zwischenfalls angekündigt. Rashad James ist übrigens wieder auf freiem Fuß. | |
Die Polizei kann schließlich auch großmütig sein. (taz) | |
29 Mar 2019 | |
## LINKS | |
[1] https://www.nbcnews.com/news/nbcblk/black-attorney-says-deputy-detained-him… | |
## AUTOREN | |
Tammo Kohlwes | |
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