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# taz.de -- Mathematikerin Karen Uhlenbeck: Die Frau der „minimalen Oberfläc…
> Karen Uhlenbeck erhält als erste Frau den Abelpreis. Ihre mathematischen
> Forschungen dienen als Grundlage physikalischer Berechnungen.
Bild: Ausgezeichnet: Karen Uhlenbeck
Beweisen, was möglich ist – das ist die Berufsbeschreibung von Karen
Keskulla Uhlenbeck (76). Die US-Amerikanerin forscht in der physikalischen
Mathematik und gilt als Ikone ihres Fachs, gerade für den weiblichen
Nachwuchs. Nun erhält sie als erste Frau überhaupt den renommierten
Abelpreis für Mathematik für ihr wissenschaftliches Lebenswerk in der
geometrischen Analyse und der Messtheorie.
Ausgelobt wird der Preis von der Norwegischen Akademie der Wissenschaften.
Sie begründeten die Auszeichnung Uhlenbecks mit ihren „bahnbrechenden
Leistungen in geometrischen partiellen Differentialgleichungen“ sowie den
Auswirkungen ihrer Arbeit auf Analyse, Geometrie und mathematische Physik.
„Ihre Theorien haben unser Verständnis von minimalen Oberflächen, wie sie
beispielsweise bei Seifenblasen entstehen, revolutioniert“, sagte der
Vorsitzende des Preiskomitees, Hans Munthe-Kaas, bei der Verkündung am
Dienstag.
Aufgewachsen ist Karen Uhlenbeck als ältestes von vier Kindern in
Cleveland, Ohio. Ihre Eltern waren die Lehrerin Carolyn Windeler Keskulla
und der Ingenieur Arnold Keskulla, die in ihrer Tochter schon im
Kindesalter die Begeisterung für die Wissenschaft weckten. Als Mädchen
verbrachte Uhlenbeck ihre Freizeit am liebsten mit Lesen, wollte Physikerin
werden.
An der University of Michigan studierte sie deshalb zunächst einige
Semester Physik, ehe sie zum Mathematikstudium wechselte. Die Brücke
zwischen den beiden Fächern sollte ihr Spitzengebiet werden: Ihre
mathematischen Forschungen dienen als Grundlage physikalischer
Berechnungen.
## 620.000 Euro Preisgeld
Uhlenbecks Karriere im amerikanischen Hochschulwesen ist beispielhaft. Nach
ihrem Bachelorabschluss nahm sie einen Master an der Brandeis University
und eine Stelle als Postdoktorandin am renommierten Massachusetts Institute
of Technology (MIT) auf. Es folgten Lehrstellen unter anderem an der
University of Chicago und der Harvard University.
In diesen Jahren fokussiert sich Uhlenbeck aber nicht nur auf mathematische
Beweise, sondern auch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
und die Gleichberechtigung der Geschlechter. So ist sie Mitgründerin des
Programms „Frauen und Mathematik“ am Park City Mathematik Institute der
Princeton University mit der Mission, „mehr Frauen in der Mathematik
anzuwerben und zu behalten“.
Mit ihren Forschungen unterstützte sie nicht nur den Nachwuchs: 1986
erhielt der britische Mathematiker Simon Donaldson eine Fields-Medaille,
neben dem Abelpreis die wichtigste Auszeichnung der Mathematik. Seine
Berechnungen zur Topologie vierdimensionaler Mannigfaltigkeiten stützten
sich auf die analytische Vorarbeit der damals 44-jährigen Uhlenbeck.
Nun wird sie endlich selbst für ihre Leistungen in der Mathematik
ausgezeichnet und erhält den Preis einschließlich ungerechnet 620.000 Euro
Preisgeld. Nach der Verkündung zeigte sich die Preisträgerin bescheiden:
„Ich bin vielleicht eine wunderbare Mathematikerin, und das hat mich
berühmt gemacht. Aber ich bin auch einfach nur ein Mensch.“
20 Mar 2019
## AUTOREN
Leonie Schöler
## TAGS
Karen Uhlenbeck
Abelpreis
Frauenförderung
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