# taz.de -- Die Hälfte den Frauen | |
> Die Grünen wollen für die nächste Legislaturperiode das Parité-Gesetz | |
Bild: A. Werwath | |
Von Stefan Simon | |
Brandenburg hat es, Berlin plant es, Hamburg diskutiert es, jetzt fordern | |
die Bremer Grünen es auch für Bremen: Das Parit-Gesetz. Es sieht vor, dass | |
alle zu einer Wahl antretenden Parteien auf jedem zweiten Platz ihrer | |
Kandidat*innenliste eine Frau aufstellen müssen. Die Partei will, dass die | |
Abgeordneten der Bürgerschaft in der nächsten Legislaturperiode das Gesetz | |
prüfen. | |
Es sei an der Zeit, klare Regeln zu schaffen, sagt die Landesvorsitzende | |
der Grünen, Alexandra Werwath. „Wir wollen dem Beispiel anderer | |
europäischen Staaten wie Frankreich, Portugal oder Belgien folgen.“ Dort | |
gebe es das Parité-Gesetz bereits. | |
Unterstützt werden die Grünen von ihrem Koalitionspartner. Sybille Böschen, | |
gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, hält das | |
Parité-Gesetz für „angemessen und wichtig“. Allerdings erinnert sie auch … | |
das Grundgesetz: „Wir müssen das gesetzlich prüfen, aber ich glaube, dass | |
es da Möglichkeiten gibt“, sagt sie. Brandenburg habe schließlich gezeigt, | |
dass es keine Widersprüche mit dem Gesetz gebe. „Es wäre schön, wenn es | |
auch in Bremen klappen würde.“ | |
Die Linksfraktion unterstützt die Forderung der Grünen „auf breiter Front�… | |
sagt deren gleichstellungspolitische Sprecherin, Claudia Bernhard. | |
Schließlich habe die Linke das Parité-Gesetz bereits in den Bundestag | |
gebracht. Dennoch sieht sie Probleme: „Wir haben hier das | |
Personenwahlrecht, bei dem Frauen benachteiligt sind“, sagt sie. Das könne | |
auch eine quotierte Liste „zerschießen“. | |
Der CDU-Landesvorsitzende Jörg Kastendiek sagt: „Wir brauchen mehr Frauen | |
in der Politik.“ Ein Paritätsgesetz sei aber nicht der richtige Weg. Es sei | |
verfassungsrechtlich bedenklich, weil es mit den Wahlrechtsgrundsätzen und | |
der Freiheit der Parteien kaum vereinbar wäre, so Kastendiek. | |
„Entsetzt“ sei sie, sagt die FDP-Fraktionsvorsitzende Lencke Steiner. „Es | |
öffnet auch Tür und Tor für weitere Quoten, die das Ende unserer bisherigen | |
repräsentativen Demokratie bedeuten und uns zurück in das Ständewahlrecht | |
katapultieren.“ | |
Die Kandidat*innenlisten von SPD, Grünen und Linken für die kommende | |
Bürgerschaftswahl erfüllen bereits die Anforderungen einer Quotierung nach | |
dem Parité-Gesetz. Der Frauenanteil der CDU-Liste beträgt 33, der der AfD | |
29 Prozent. | |
2 Mar 2019 | |
## AUTOREN | |
Stefan Simon | |
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